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taz-Abo an Gefangene

Die Haft ist einsam und stigmatisiert. Gefangene haben meist keinen Zugang zum Internet und kein Geld für ein Zeitungsabo. Oft ist die gedruckte Zeitung der einzige Kontakt zur Außenwelt. Zeitunglesen ist ein wichtiger Beitrag zur Resozialisierung.

Solidarität schenken

taz in den Knast

Täglich liefert die taz an ca. 350 Gefangene ihre Printausgabe.

Die Dauer eines Spendenabos beträgt in den meisten Fällen sechs Monate.

Das Knastabo kann man direkt bei der taz oder beim Verein Freiabonnements

für Gefangene e. V. buchen. Dieser Verein kann auch Spendenquittungen ausstellen. Es ist auch möglich, das eigene Abo während des Urlaubs an einen Gefangenen in den Knast umzuleiten. Infos: taz.de/knastabo oder eine e-Mail an geno@taz.de senden

Das können Sie tun:

Verschenken Sie ein taz-Abo an einen Gefangenen:

am besten sechs Monate zum ermäßigten Preis von 250,80 €

oder zumindest 10 Wochen zu 60 €.

Hier geht es zum Formular: taz.de/knastaboschenken

Dank an alle SpenderInnen

Die taz-Knastabos werden allein durch Spender*innen ermöglicht, die mit

einem Beitrag gleich mehreren helfen: Die gedruckte taz wird an durchschnittlich sechs Mithäftlinge weitergegeben und gelesen, außerdem unterstützen Sie mit jedem taz-Abo an Gefangene immer auch zugleich die taz.

Freiabonnements für Gefangene e. V.

Dieser Verein wurde 1985 von der taz mitbegründet, um Zeitungen an Gefangene zu vermitteln. Heute vermittelt er außer rund 40 verschiedenen Zeitungen und Magazinen auch Bücher und Weihnachtspakete.

www.freiabos.de

Doch lesen Sie hier, was die Gefangenen selbst schreiben:

Zitate aus den Jahren 2022/2023

Freiabonnements für Gefangene e. V. November 2023

Gefangener, JVA Schwalmstadt: „Ich lese die taz sehr gerne, weil von allem etwas drin steht, was man in anderen Zeitungen kaum findet. Aber in der taz steht das halt.“

Gefangener, Zentrum für Psychiatrie Emmendingen: „Ich lese Zeitung, weil ich mich über das Weltgeschehen auf dem Laufenden halten möchte. Außerdem ist das meine einzige Verbindung zur Freiheit. Ich habe keinen Fernseher in der Zelle.“

Gefangener, Justizvollzugsanstalt Bruchsal: „Ich habe mich nicht wegen des Gefängnisses verändert, sondern trotz des Gefängnisses. Die viele Zeit, die man zum Nachdenken verwenden kann, verschafft andere Perspektiven.“

Gefangene, Justizvollzugsanstalt Chemnitz: „Um ehrlich zu sein, hatte ich vorher nie wirklich darüber nachgedacht, wie es im Gefängnis ist. Ich hatte ein eher behütetes Leben geführt, bei dem die längste Zeit mit der Aussicht ‚Knast‘ nicht zu rechnen gewesen wäre. Das meiste, was da vollmundig gepriesen wird, ist in der Praxis nicht vorhanden oder nicht umsetzbar. Nach meinem Gefühl muss man alles, was mit Resozialisierung zu tun hat, mit der Lupe suchen. Ich musste für meinen Studienplatz z. B. 1 Jahr kämpfen, wobei man doch eigentlich erwarten würde, dass die Unterstützung von Bildungsmaßnahmen von der JVA ganz selbstverständlich kommen müsste.“

Gefangener, Justizvollzugsanstalt Darmstadt: „Eingesperrt sein bedeutet für mich vor allem

Hilflosigkeit. Allein gelassen ohne Auskunft und Verständnis für die eigenen Rechte, ohne Möglichkeit, sich zu informieren, Tage und wochenlang hingehalten bei endlosen Anträgen ohne Antwort und extrem beschränkt bei Information und Kommunikation. Früher habe ich über den Film ‚Brazil‘ gelacht und Kaba gelesen. Heute lebe ich darin.“

Gefangene, Justizvollzugsanstalt Aichach: „Meist höre ich in den Nachrichten etwas, das mich interessiert. Das lese ich dann 1–2 Tage später, gut recherchiert, in der Zeitung. So bleibe ich am Puls der Zeit.“

Gefangener, Justizvollzugsanstalt Heilbronn: „In der JVA Heilbronn ist es bisher nicht möglich, digitale Zeitungen und Zeitschriften zu lesen, bisher fehlt hierfür das notwendige technische Equipment. Auch E-Mails können bisher hier nicht geschrieben, geschweige denn von Gefangenen empfangen werden.“

Gefangener, Justizvollzugsanstalt Ulm: „Man verliert jeglichen Bezug zur ‚normalen Welt‘. Es ist nicht mehr möglich, zu machen, was und wann man will. Im Gefängnis habe ich gelernt, die ganz kleinen Dinge sehr wertzuschätzen. Sei es, einen Brief zu bekommen, telefonieren zu können oder mal Besuch zu haben.“

Gefangener, Justizvollzugsanstalt Bützow: „Bitte entschuldigen Sie, ich finde alle angebotenen Zeitungen so spannend. Sehen Sie es mir nach, erst im Gefängnis merkt man, wie ausgehungert man nach Bildung ist. Die Zeitungen würde ich, nachdem ich alles verschlungen habe, auslegen.“

Gefangener, Justizvollzugsanstalt Bruchsal: „Die Informationspolitik innerhalb der JVA ist gleich null – ab und an 1 (!!!) Zeitung pro Flügel für 100 Menschen. Ich hoffe, Sie erkennen die Problematik.“

Gefangener, Justizvollzugsanstalt Straubing: „Ihr seid eines der letzten Auffangnetze für mich und viele andere, denn man freut sich jedes Mal riesig, wenn man von außen Infos bekommt.“

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