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Nachhaltigkeit ab 18

Der Ratgeber „Einfach machen: Geldanlage“ zeigt auf, wo es in finanziellen Angelegenheiten langgeht. Ein Schwerpunkt liegt auf nachhaltigen Investments, woran man sie erkennt und was dabei zu beachten ist

„Ab 18“ prangt auf dem Cover des neuen Ratgebers der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Darin geht es aber weder um Sex noch um Zigaretten oder harten Alkohol, sondern um ein anderes Thema, das nicht nur viele junge Erwachsene heiß finden, aber – so wie auch Ältere oft – wenig Ahnung davon haben. „Einfach machen: Geldanlage“ lautet der Titel. Die Publikation beschränkt sich nicht bloß auf den schnellen Weg zum schnöden Mammon, sondern hat neben der Rendite noch andere Ansprüche: „Nachhaltig und erfolgreich“ ergänzt der Untertitel.

Der Bogen spannt sich vom Basiswissen für einen schnellen Einstieg über Geldfragen im Onlinebereich bis hin zu Versicherungen und Altersvorsorge. Eines der großen Kapitel ist explizit der nachhaltigen Geldanlage gewidmet: von den Möglichkeiten und Chancen bis zu fragwürdigen Aspekten wie Greenwashing (mehr dazu auf der nächsten Seite). Der Ratgeber gibt Antworten auf viele unterschiedliche Fragen: Mit Kryptowährungen das schnelle Geld machen? Oder doch lieber weiter auf das Sparbuch von Opa setzen? Kann mit nur kleinen Beträgen überhaupt der Einstieg in nachhaltige Geldanlagen gelingen? Und ist es eine gute Idee, den Anlageempfehlungen von Influencern auf Youtube zu folgen?

Sieben Schritte

Mit „Ab 18“ hat die Verbraucherzentrale ihre Zielgruppe definiert, weil dies meist der Zeitpunkt ist, an dem junge Menschen überlegen, auch bei den Finanzen ihr eigenes Ding zu machen. Nur: Niemand wird als Börsen-Guru geboren, das Fachchinesisch der Finanzwelt klingt zunächst mal ziemlich kompliziert. Mit dem neuen Ratgeber lässt sich das jetzt auf die Reihe kriegen: „Einfach machen: Geldanlage“ gibt die Basics von Aktie bis Zinseszins an die Hand. Schritt für Schritt lotst er zu den passenden Anlagestrategien und -produkten. Egal, ob eine kleine Sparrate vom Azubilohn, das hübsche Sümmchen aus dem Sparvertrag der Patentante oder gar eine dicke Erbschaft Rendite bringen soll.

Wie viel Risiko darf es sein? Wie lange kann ich das Geld entbehren? Was brauche ich ganz praktisch, um Geld anlegen zu können? Wer seine finanzielle Zukunft selbst in die Hand nehmen will, braucht ein bisschen Basiswissen.

Für den schnellen Einstieg bietet der Ratgeber das Wichtigste in sieben Schritten: zum Beispiel, warum ein Tagesgeldkonto das bessere Sparbuch ist oder die Börsen manchmal so unlogisch sind. Wie die Kosten einer Anlage an der Rendite nagen und bei welchen tollkühnen Strategien Totalverlust droht – verständlich bringt das Buch auf Erfolgskurs. Im Wiki-Money gibt der Ratgeber Wichtiges für den Einstieg und zum Nachschlagen an die Hand. QR-Codes führen zu Rechenhilfen und Prognosetools.

Nicht zufällig erläutert ein Schwerpunkt, woran nachhaltige Geldanlagen zu erkennen sind. Denn das Gegenteil von leichtsinnigen Investments mit bösen Überraschungen ist schließlich eine nachhaltige Strategie. So verweist der Ratgeber darauf, dass laut einer Analyse des US-amerikanischen Finanzdienstleisters MSCI grüne Unternehmen im Vergleich zum Gesamtmarkt durchschnittlich profitabler sind und ihre Aktienwerte weniger schwanken. Fazit: „Nachhaltigkeit muss, anders als ihr vielleicht glaubt, nicht zwangsläufig Abstriche bei der Rendite bedeuten.“

Lars Klaaßen

Der Ratgeber „Einfach machen: Geldanlage. Nachhaltig und erfolgreich“ hat 224 Seiten und kostet 20 Euro, als E-Book 15,99 Euro. Er kann unter www.ratgeber-verbraucherzentrale.de bestellt werden, ist in den Beratungsstellen der Verbraucherzentralen und im Buchhandel erhältlich.

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