Nützlichkeit der Sommerzeit: Spart das Zeitumstellen Energie?
Die Sommerzeit wurde mal eingeführt, um Energie zu sparen. Seit dem gibt es Forderungen, sie wieder abzuschaffen. Was sie bringt – und was nicht.
Ab Sonntag wird es morgens wieder früher hell und abends früher dunkel. Die Sommerzeit endet, die Uhren werden eine Stunde nach hinten gestellt. Angesichts der Ölkrise 1973 führten viele europäische Länder die Sommerzeit mit dem Ziel ein, Energie zu sparen. 1980 zog Deutschland nach. Aber wirkt die Zeitumstellung?
Richtig ist:
Wie viel Energie durch die Zeitumstellung eingespart werde, lasse sich nicht genau beziffern, sagt Christoph Mordziol vom Umweltbundesamt.
Die Sommerzeit führe an einer Stelle zu Einsparungen, an der anderen zu höherem Verbrauch. Zwar brenne durch die längere Helligkeit abends erst später das Licht. Dafür könnte in kühleren Morgenstunden – vor allem im Frühjahr und im Herbst – der Verbrauch von Heizenergie ansteigen. Auch außerhalb der Privathaushalte beeinflusst die Sommerzeit das Verhalten. Durch mehr Tageslicht am Abend werde mehr Energie im Freizeitsektor und im Verkehr verbraucht.
Die Studienlage zur Sommerzeit sei lückenhaft, und so gebe es keine Erkenntnisse darüber, ob die Sommerzeit ernsthafte wirtschaftliche, energetische oder gesundheitliche Folgen habe, geht aus einem Bericht des Büros für Technikfolgenabschätzung des Bundestags hervor. Die Sommerzeit ist womöglich irrelevant für den Energieverbrauch. Effektive Heizungen und Haushaltsgeräte sind wichtiger.
Seit 2019 plant die EU, die Zeitumstellung wieder abzuschaffen. Die Debatte, ob man sich auf Sommer- oder Normalzeit, von vielen als „Winterzeit“ bezeichnet, festlegt, hält an. Auch, weil die verschiedenen Zeiten je nach Breitengrad unterschiedliche Vor- und Nachteile bringen.
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