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krieg in der ukraine

Raketen auf Post in Charkiw: Sechs Tote

Bei einem russischen Raketenangriff in der Region Charkiw im Osten der Ukraine sind am Samstagabend nach offiziellen ukrainischen Angaben mindestens sechs Menschen ums Leben gekommen. Die Zahl der Verletzten durch den Beschuss des regionalen Verteilungszentrums des privaten ukrainischen Paketdienstes Nova Poshta stieg bis zum Sonntagnachmittag auf 16, wie die Charkiwer Staatsanwaltschaft mitteilte. Auf Fotos waren völlig zerstörte Lagerhallen zu sehen, aus ihnen wurden Tote und Verletzte geborgen. Nach russischen Angaben war das Verteilungszentrum ein legitimes Ziel, da das Unternehmen in der Vergangenheit militärische Güter transportiert haben. Ukrainische Medien berichteten aber, das getroffene Verteilungszentrum werde rein zivil genutzt. Nova Poshta sei in der Region Charkiw sehr beliebt, da es als erstes Postunternehmen den Lieferdienst in von russischer Besatzung befreite Gebiete der Region wieder aufgenommen habe. Es wird auch für humanitäre Hilfe genutzt. (dpa, taz)

Neue russische Angriffe auf Awdijiwka gescheitert

Bei der andauernden russischen Offensive auf die ukrainisch gehaltene Stadt Awdijiwka, eine Vorstadt der russisch besetzten Millionenstadt Donezk, erleidet Russland ukrainischen Berichten zufolge extrem hohe Verluste. 1.400 russische Soldaten seien innerhalb von 24 Stunden getötet oder verletzt worden und 175 Panzer und gepanzerte Fahrzeuge zerstört oder beschädigt, meldete die Nachrichtenseite Euromaidan am Sonntag. Das US-amerikanische „Institute for the Study of War“ meldete in seinem Tagesbericht vom Samstagabend unter Berufung auf ukrainische und russische Quellen, die Ukraine habe „wahrscheinlich eine weitere intensivierte russische Offensive in Richtung Awdijiwka abgewehrt und den russischen Truppen in dem Gebiet weitere schwere personelle und materielle Verluste zugefügt“. (taz)

Malta-Treffen für einen Ukraine-Friedensgipfel

Die Ukraine will mit einem großen Treffen nationaler Sicherheitsberater zahlreicher Staaten in Malta einen „Friedensgipfel“ vorbereiten. Zu den Gesprächen am 28. und 29. Oktober würden mehr als 50 Teilnehmer erwartet, sagte Präsident Wolodimir Selenski in seiner in Kyjiw am Samstag verbreiteten abendlichen Videobotschaft. Zu den Verhandlungen über seine „Friedensformel“ werde in Malta auch die Türkei „ihre gewichtige Stimme und Haltung“ einbringen, teilte er ach einem Telefonat mit seinem türkischen Amtskollegen Recep Tayyip Erdoğan mit. Selenskis „Friedensformel“, die er bereits mehrfach international präsentiert hat, sieht im Kern einen Abzug der russischen Truppen aus der gesamten Ukraine in ihren international anerkannten Grenzen vor. Zuletzt gab es Anfang August ein großes Ukraine-Treffen zu der „Friedensformel“ in Saudi-Arabien, an dem Vertreter aus etwa 40 Staaten teilnahmen. Die Ukraine wirbt bei diesen Gipfeln auch um mehr Unterstützung aus Ländern des Globalen Südens. (dpa, taz)

Deutschland sagt neue Wiederaufbauhilfen zu

Deutschland zahlt weitere 200 Millionen Euro für den Wiederaufbau der Ukraine. Entwicklungsstaatssekretär Jochen Flasbarth (SPD) sagte Berichten vom Sonntag zufolge die Hilfe bei einem Besuch in der Hauptstadt Kyjiw und in der Hafenstadt Mykolajiw im Süden des Landes zu. Das Geld soll noch dieses Jahr für Bildung, die Gesundheits- und Trinkwasserversorgung sowie den städtischen Wiederaufbau genutzt werden. „Wir müssen beim Wiederaufbau helfen, weil er Teil der inneren Widerstandsbereitschaft der Ukrainer ist“, sagte Flasbarth gegenüber dpa. „Wir müssen die Botschaft an (den russischen Präsidenten Wladimir) Putin senden: Egal, wie oft du die Brücke zerstörst – wir werden sie wieder aufbauen.“ Flasbarth ist Beauftragter der Bundesregierung für die Koordinierung der internationalen Wiederaufbaubemühungen in der Ukraine. (dpa)

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