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das portraitKonstantin Wolf schnüffelt dem Borkenkäfer nach

Genießt die Ruhe im Wald – am liebsten mit intakten Bäumen Foto: TVT-Media

Konstantin Wolf forscht über den Borkenkäfer – doch er ist kein Biologe, sondern Designer. Für seine Sonde PILUM, die den Schädling aufspüren kann, erhielt er jetzt den nationalen James Dyson Award. Das ist ein Designpreis, mit dem die Stiftung des durch den beutellosen Staubsauger bekannt gewordenen Erfinders James Dyson junge Menschen für Design und Technik begeistern will.

Konstantin Wolf ist gelernter Bootsbauer. Nun studiert er Medical Design an der Muthesius-Kunsthochschule in Kiel. „Der ,Medical’-Gedanke ist in diesem Studiengang sehr weit gefasst, der Kern ist Design“, sagt Wolf. Die Idee sei vielmehr, sich anzuschauen: Wie funktionieren unsere Städte, unsere Gesellschaft, wie benutzen wir Produkte. „Es geht darum, Gesundheit präventiv zu verstehen, also nicht ein Gerät zu entwickeln, das hilft, wenn man krank ist, sondern dass man sich überlegt: Wie kann man eine gesunde Umwelt schaffen“, erklärt der 28-Jährige.

Das Thema der Masterarbeit konnte Wolf frei wählen. Der Industriedesigner findet, dass man zu oft auf die Welt schaut und sagt: “Wir haben große Probleme – und die finden ganz weit weg statt.“ Dabei passiere so viel vor der eigenen Tür. „Ich bin also für meine Masterthesis nach Bayern in den Wald und habe mir die Probleme angeschaut, ich habe mit Menschen, Betroffenen geredet“, erzählt Wolf. Dass es der Wald wurde, war Ergebnis einer Recherche, nicht persönlicher Neigung: „Ich habe dieselbe Beziehung zum Wald wie jeder andere.“ Ihm gehe es darum, mit einer möglichst einfach gestalteten Technologie einen möglichst großen Einfluss zu erreichen.

2021 waren 80 Prozent der geschädigten Wälder auf Insekten wie den Borkenkäfer zurückzuführen. Spezialisiert ist der Schädling auf die Fichte, die in vielen deutschen Wäldern als Monokultur angepflanzt wird, da sie schnell wächst und sich wirtschaftlich am meisten lohnt. Milde Temperaturen tragen dazu bei, dass die Käfer länger aktiv sind, weil es kürzere Frostperioden gibt. Schließlich können die Fichten sich bei Trockenheit weniger gegen die Käfer wehren: Mangels Flüssigkeit produzieren sie weniger Harz, mit dem sie die Käfer bekämpfen könnten.

„Die Käfer kommunizieren mit Pheromonen, Duftstoffen, und mit der Sonde kann man diese nachweisen“, vereinfacht Wolf für Laien. So wisse man Bescheid, in welchem Baum der Käfer genau drin ist und wann er gefällt werden muss. So fälle man nicht zu früh, aber auch nicht erst, wenn der Borkenkäfer sich vermehrt hat. Lena Pinto

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