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Spielermigration in der BundesligaFast alles so wie im letzten Jahr

Union, Leverkusen, BVB: Wer bleibt gleich und wer hat sich verändert? Unser Autor macht einen Vergleich.

Robin Gosens beim Training des FC Union Berlin Foto: Albert/dpa

J etzt ist der aus meinem Dorfklub, dem FC Fortuna Elten, also tatsächlich in der Bundesliga angekommen. Hat beim Startelfdebüt sogar gleich zwei Tore gemacht und den Eisernen zum Auswärtssieg in Darmstadt trotz Unterzahl verholfen. Ich bin inzwischen zwar nur noch selten da, aber theoretisch immer noch in derselben Stadt. Ich glaube, Robin Gosens und ich müssen uns mal begegnen.

Sein Vater hat damals beim 4:1 bei der DJK Hüthum das Spiel fast ganz alleine entschieden. Beim 1. FC Union Berlin hat der junge Gosens aber zahlreiche sehr gute Mitspieler, die wie er nicht alleroberste Kategorie sind, aber irgendwie special. Danilo Doekhi zum Beispiel. Der ist auch über Umwege aus den Niederlanden nach Berlin gekommen und hat nebenbei bemerkt nie für den Großklub seiner Heimatstadt, Feyenoord, sondern nur für das kleinere Excelsior Rotterdam gespielt. So wie Robin Gosens auch nie für Rheingold Emmerich aufgelaufen ist (Haha! Kleiner Insider).

Oder nehmen wir Kevin Behrens. Der stammt aus Bremen, ist aber über die dortige 3. Mannschaft des SV Werder nie hinausgekommen. Nun führt er, der irgendwie eher wie ein Schalker wirkt, so ein Fußballhaudegen eben mit Torinstinkt, im Trikot der Unioner die Torschützenliste der Bundesliga an. Aber gut, Prinz Harry Kane muss erst noch warm werden.

Bei Union passt es also. Mal wieder und immer noch. Trainerfuchs Urs Fischer erweitert seinen gepflegten Otto-Rehhagel-Fußballstil (gut stehen und vorne die Standards reinmachen) um José-Mourinho-hafte Dimensionen, ohne dafür in die Arschlochkiste greifen zu müssen. Diese Saison spielt der ehemalige Underdog aus Köpenick sogar Champions League.

Überhaupt erinnert so einiges jetzt schon an die vorherige Saison: Union Berlin und SC Freiburg stehen oben.

Und so grüßt der 1. FC Union mit optimalem Saisonstart von der Tabellenspitze. Wie schon im letzten Jahr. Überhaupt erinnert so einiges jetzt schon an die vorherige Saison: Union Berlin und SC Freiburg stehen oben, der BVB kommt in Bochum nicht über ein 1:1 hinaus (diesmal sogar ohne Schiedsrichterhilfe) und hat die üblichen Probleme mit kampfkräftigen Gegnern und den eigenen Ansprüchen zu Beginn einer Saison, und das Spiel der Bayern gegen Augsburg fand erst nach Redaktionsschluss statt. In Liga 2 feiert sich der HSV für einen gelungenen Start und grüßt von der Tabellenspitze. Aber ja, der Winter wird kommen. Spätestens der Frühling nach dem Winter. Es gibt Dinge, die ändern sich nie.

Das Spiel gewinnen!

Was anders ist: Bayer Leverkusen. Die haben personell mächtig aufgerüstet, zum ersten Mal seit Christoph Daum einen Trainer mit mehr als nur Talent und zweimal souverän die unmittelbare Konkurrenz vom Feld geschickt. Sechs von sechs Punkten – nur so wird man Bayern-Jäger. Alte Klopp’sche Regel: Willste vor den Bayern stehn, musste immer siegen gehn. Und zwar jedes Spiel. Nicht zwischendurch ein läppisches 1:1 in Bochum hinlegen, weil ist ja auch egal. Nein. Das Spiel gewinnen! Denn nur so gibt es drei Punkte und nicht zwei, die am Ende in der Tabelle fehlen.

Damals, mit dem Vater von Robin Gosens, schaffte die C-Jugend des FC Fortuna Elten den Aufstieg. Die Saison drauf ging es wieder runter. Ich bin dann zum Tischtennisverein gewechselt.

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René Hamann
Redakteur Die Wahrheit
schreibt für die taz gern über Sport, Theater, Musik, Alltag, manchmal auch Politik, oft auch Literatur, und schreibt letzteres auch gern einmal selbst.
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2 Kommentare

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  • Leverkusen hin, Union und RB her, am Ende sieht einmal mehr die döhnend-langweilige Bayerndominanz. Wie das Spiel gegen Augsburg, nicht schön, gewonnen, Meister. Da kann man sich bei den Bayern sogar einen Standardspezialisten in Kimmich leisten der vieles kann, außer Standards. Aber mei, is eh wurscht.

  • "Denn nur so gibt es drei Punkte und nicht zwei, "

    Aha!