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Die Oase will sich vergrößern

Der Kölner Verein zur Unterstützung von Wohnungslosen „Oase“ will im Stadtgebiet ein Grundstück kaufen. Dort sollen drei feste Wohnwagenplätze eingerichtet werden

KÖLN taz ■ „Durch Hartz IV stehen immer mehr Menschen auf der Straße“, sagt Rosemarie Herting. Die Sozialarbeiterin muss es wissen, denn sie kümmert sich im Treffpunkt „Oase“ in Köln-Deutz um Leute ohne festen Wohnsitz. „Für viele ist es problematisch, dass das System der Mietzahlung von jetzt auf gleich umgestellt wurde“, berichtet Herting: „Plötzlich wurde das Geld nicht mehr an den Vermieter, sondern direkt an die Hilfe-Empfänger überwiesen.“ So mancher könne damit nicht umgehen und habe das Geld kurzfristig ausgegeben. Durch die Mietrückstände entstehe ein Teufelskreis, der schnell zur Räumungsklage führen könne.

Hinzu komme der Trend, dass die Bewohner größerer Wohnungen gedrängt würden, in kleinere und preisgünstigere Räumlichkeiten umzuziehen, so Herting: „Dadurch fehlt billiger Wohnraum für unser Klientel.“ Es gebe aber auch immer mehr Menschen, die so lange „Platte gemacht“ haben, dass sie Phobien vor geschlossenen Räumen haben. Sie könnten in Wohnungen gar nicht mehr untergebracht werden.

Für solche Menschen will der als gemeinnützig anerkannte Verein nun einen eigenen Bauwagen-Platz mit drei Stellplätzen einrichten. Dafür wird im Stadtgebiet ein Grundstück von 500 bis 1.000 Quadratmeter gesucht, das eine gute Anbindung an Busse oder Bahnen hat und die Möglichkeit eines Strom- und Wasseranschlusses bietet. Bislang hat die Oase im Rahmen ihrer Winterhilfe auf Kirchengrundstücken einige Wohncontainer aufgestellt, in denen jeweils ein Bewohner in den Wintermonaten quartieren kann. So stehen seit vergangenem November zwei Container auf dem Kirchengelände der katholischen Gemeinde St. Clemens in Riehl.

Potentiellen Verkäufern eines Grundstücks für einen eigenen Platz versichert der Verein, dass Konflikte mit der Nachbarschaft nicht zu erwarten seien. In den Einrichtungen der Oase habe es bisher keinerlei Probleme gegeben, betont Herting. Neben dem Offenen Treff an den Poller Wiesen, wo Wohnungslose Hilfe und Beratung bekommen, unterhält der Verein zwei Wohnhäuser in der Innenstadt und unterstützt die Bewohner bei der Rückkehr in eine bürgerliche Existenz.

FRANK ÜBERALL

Infos unter 0221/989 35 30 oder per E-Mail: oase-herting@web.de. Internet: www.oase-koeln.de

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