Großbritannien verhängt Sudan-Sanktionen: Rüstungsriesen auf den Listen
Die Kriegsparteien in Sudan verdienen viel Geld mit Rüstungsgütern. Nun wird ihr Besitz auf britischem Gebiet beschlagnahmt.
Auf Regierungsseite geht es um das staatliche Rüstungskonglomerat DIS (Defense Industries Systems) in Armeebesitz, die Tochterfirma Zadna International und den Zulieferer Sudan Master Technology. Auf RSF-Seite ist das von RSF-Chef Hamdan Daglo Hametti gegründete Firmenkonglomerat Al-Junaid, der Waffenlieferant Tradive General und das Finanzunternehmen GSK betroffen.
All diese Unternehmen seien eine „verlässliche Quelle von Geld und Waffen“ für Sudans Kriegsparteien, erklärte die britische Regierung; ihr Besitz auf britischem Gebiet wird beschlagnahmt. Vier der sechs Unternehmen wurden bereits am 1. Juni mit identischen Sanktionen in den USA belegt; in Großbritannien kommen nun GSK und Zadna dazu.
Mit Abstand am folgenreichsten ist, dass Sudans staatlicher Rüstungsriese DIS damit von zwei der wichtigsten Finanzplätze der Welt ausgeschlossen ist. Zu DIS gehören nach US-Angaben 200 Firmen mit jährlichen Milliardengewinnen. Es wird erwartet, dass die EU dem Beispiel aus London und Washington folgt.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!