Kinderkarnelval in Berlin: Für Freiräume und mehr Süßes
Knapp 4.000 Teilnehmer:innen forderten auf dem diesjährigen Kinderkarneval in Kreuzberg mehr Freiflächen und Freizeitangebote für Heranwachsende.
Denn beim Kostümumzug, der seit 27 Jahren am Vorabend des Karnevals der Kulturen stattfindet, ging es nicht nur um Spiel und Spaß, sondern auch um handfeste politische Forderungen: Mehr inklusive Spielplätze, sicherere Schulwege, die Bekämpfung des Klimawandels, aber auch um mehr Süßigkeiten: Zumindest forderte das ein Junge, der auf einem der Umzugswagen der Einladung folgte, seine Wünsche zu äußern.
Die Grundidee des Kinderkarnevals, ins Leben gerufen 1996 vom Verein Kreuzberger Musikalischen Aktion e. V. (KMA), ist ein Forum für Kinder- und Jugendarbeit. Den Kinder- und Jugendeinrichtungen soll mit dem Kostümumzug eine öffentlich wirksame Plattform geboten werden, um ihre Angebote zu präsentieren.
In erster Linie steht an diesem sonnigen Tag aber der Spaß der Kinder an Umzug und Fest. Auch dieses Jahr gab es wieder ein Mottotier: das Kuba-Krokodil, eine bedrohte karibische Art, die den Kindern die Gefahren des Klimawandels begreifbar machen soll. Dementsprechend waren viele von ihnen als Krokodil geschminkt.
Hüpfburgen im Görli
Gegen Mittag setzte sich der Kostümumzug langsam in Richtung Görlitzer Park in Bewegung. Die Veranstalter:innen sprachen von rund 4.000 Teilnehmenden. Am Park geht der Umzug dann in das Kinderfest über. Der Görli war voller Hüpfburgen, Trampolinen und Fahrgeschäften, Rummel-Feeling kam auf, allerdings waren die Spielangebote gratis – und bis in den Abend hinein fast durchgängig voll belegt.
„Integration kann nur durch Begegnung funktionieren“ so der Organisator des Karnevals, Wolfhard Schulze, gegenüber der taz. Ihm geht es darum, dass Kinder und Familien mit verschiedensten Hintergründen zusammenkommen und den Tag gemeinsam verbringen.
Schulze wirkte sehr zufrieden mit dem Fest, er freute sich, die Veranstaltung nach Corona endlich wieder realisieren zu können. Dabei war das Comeback alles andere als sicher: Jahr für Jahr müssen sich die Veranstalter*innen neu überlegen, wie sie das Fest finanzieren.
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