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Die VerständnisfrageEs geht um Gemeinschaft

Liebe Weintrinker*innen, warum hat Alkohol bei euch einen so guten Ruf?, fragt ein Schüler aus Hamburg. Eine Pfarrerin antwortet.

Zusammen essen und Wein trinken, das gehört auch zur christlichen Tradition Foto: Jose Carlos Ichiro/imago

In der Verständnisfrage geht es jede Woche um eine Gruppe, für deren Verhalten der Fragesteller_in das Verständnis fehlt. Wir suchen eine Person, die antwortet.

Markus, 16, Schüler aus Hamburg, fragt:

Liebe Weintrinker*innen, warum hat Alkohol bei euch einen so guten Ruf?

***

Pfarrerin Susanne Duwe, 58, aus Oldenburg, antwortet

Als Weinliebhaberin genieße ich gerne ein Glas Rotwein zu Hause, um zu entspannen und den Geschmack zu genießen. In gemütlicher Runde an einem Tisch zusammenkommen, Salat, Pasta und eine Flasche Rotwein zu teilen, das schätze ich sehr. Ich habe da keinen festen Rhythmus. Immer wenn etwas anliegt, treffe ich mich mit Freundinnen und Freunden und wir unterhalten uns. Es ist etwas Kostbares, wenn man spürt, dass man gerade eine gute Zeit hat.

Ich bin persönlich sehr geprägt durch die christliche Tradition. Die Bedeutung von Wein liegt für mich nicht primär im Alkohol, sondern in dem Setting, in dem er getrunken wird. Nicht der Alkohol macht den guten Ruf, sondern das Drumherum, die nette Gesellschaft.

Aber ich verzichte auf Alkohol, wenn ich auf Feiern gehe, um präsent und wach zu bleiben. Dass Alkohol schädlich ist, wissen wir alle, und trotzdem konsumieren wir ihn. Problematisch wird es, wenn es zum Missbrauch kommt. Doch wie bei allem im Leben gilt: Wenn man es übertreibt, ist es schlecht. Eine ähnliche Diskussion haben wir ja aktuell, wenn es um Cannabis geht.

Rotwein ist mehr als nur ein alkoholisches Getränk. Er hat eine lange kulturelle und rituelle Bedeutung. Tatsächlich geht die Bedeutung von Wein als Teil von Feierlichkeiten auf uralte Zeiten zurück. Im Judentum spielt Wein eine wichtige Rolle beim Pessachfest, bei dem Brot gebrochen und der Kelch mit Wein geteilt wird.

Das christliche Abendmahl, das auf dem Pessachfest basiert, erinnert an die Worte und Taten von Jesus Christus und hat bis heute eine wichtige Bedeutung in der christlichen Tradition. Es ist etwas völlig anderes, ob ich bei einem Schluck Wein an Jesus und das letzte Abendmahl denke oder ob ich mir flaschenweise Wein hinter die Binde kippe. Zur damaligen Zeit war der übermäßige Konsum von Wein kein Thema. Er diente lediglich zu rituellen Zwecken.

wochentaz

Dieser Text stammt aus der wochentaz. Unserer Wochenzeitung von links! In der wochentaz geht es jede Woche um die Welt, wie sie ist – und wie sie sein könnte. Eine linke Wochenzeitung mit Stimme, Haltung und dem besonderen taz-Blick auf die Welt. Jeden Samstag neu am Kiosk und natürlich im Abo.

Wir haben uns als Gemeinde entschieden, auf Alkohol beim Abendmahl zu verzichten, um niemanden auszuschließen, der alkoholkrank ist oder aus anderen Gründen auf Alkohol verzichtet, und natürlich auch wegen der Kinder. Es geht uns bei der Nutzung von Wein weniger um den Alkohol selbst, sondern um das gemeinsame Erleben von Gemeinschaft. Der Kelch wird bei uns mit Traubensaft gefüllt. Warum ausgerechnet Wein und nicht Bier oder Schnaps in der christlichen Tradition verwendet wurde, bleibt jedoch ein Rätsel für mich.

Jedenfalls ist der Wein in Deutschland ein kulturelles Erbe mit einer reichen und langen Tradition, spürbar ist das vor allem in Regionen wie Rheinland-Pfalz, wo der Weinanbau eine wichtige Rolle für ­Win­zerinnen und Winzer spielt. Ich befürchte jedoch, dass die kirchliche Bedeutung des Weins heutzutage nicht mehr so wichtig ist.

Protokoll: Christopher Wandschneider

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3 Kommentare

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  • Hambuch? Da war der doch lange RA -



    “Ich möchte Weintrinker sein“



    Dege laß gehn - 🍷 - 🎶 🎶🎶🎶🎶 - 🍷



    www.youtube.com/wa...5rZXIgc2Vpbg%3D%3D



    “Ich möchte Weintrinker sein



    Mit Kumpanen abends



    Vor der Sonne sitzen



    Und von Dingen reden



    Die wir gleich versteh'n



    Harmlos und ganz einfach



    Meinen Tag ausschwitzen



    Und nach Mädchen gucken



    Die vorübergeh'n



    Ich möchte Weintrinker sein



    Und nicht immer



    Diese hellen Schnäpse saufen



    Nicht von Dingen reden



    Die nur mich angeh'n



    Mir nicht für zwei Gläser



    Bier Verständnis kaufen



    Nicht mit jenen streiten



    Die am Tresen steh'n



    Ich möchte Weintrinker sein



    Bei 'nem herben Roten



    Oder leichten Weißen



    Um 'ne Runde spielen



    Nach der keiner fragt



    Ein paar Witze über den



    Verlierer reißen



    Der ganz einfach nur darüber lacht



    Ich möchte Weintrinker sein



    Nicht um ein paar Zehntel



    Skat mit Hirschbock spielen



    Wo man gierig



    Geld in seine Taschen wischt



    Nicht dem Nachbarn



    Heimlich in die Karten schielen



    Ihn nicht schlagen



    Wenn er sich zwei Asse mischt



    Ich möchte Weintrinker sein



    Mit Kumpanen lachend



    Ein paar Lieder singen



    Die sich um Trinken



    Mädchen und um Liebe dreh'n

    Nebenbei ein bisschen reden



    Von den Dingen



    Die am Tag in einer



    Kleinen Stadt gescheh'n



    Ich möchte Weintrinker sein



    Nicht ab Mitternacht



    Frau Wirtin Verse grölen



    Kein Soldatenlied und



    Nicht den Tag des Herrn



    Nicht vom Mittelabschnitt



    İrgendwas erzählen



    Und auch nichts von



    Hungerpest in Hongkong hör'n



    Ich möchte Weintrinker sein



    Auf dem Nachhauseweg



    Wie Kinder darauf achten



    Dass man beim Bürgersteig



    Nicht auf die Ritzen tritt



    Und im Bett dran denken



    Wie die Mädchen lachten



    Und im Schlaf noch lachen



    Über meinen Schritt



    Ich möchte Weintrinker sein

  • also, wenn mir ein Kiffer in dieser Erklärart seinen Dopekonsum erklären würde....



    Bei Alkohol geht es immer auch um die Wirkung, alles andere ist nicht ehrlich. Es sollte schon offen ausgesprochen werden, dass Alkohol wegen seiner Wirkung Geselligkeit erleichtert, sonst würden wir nämlich Wasser trinken.



    Alkoholisiert zu sein ist ja nicht verwerflich, nur sollte man es nicht hinter irgendwelchen Umschreibungen verstecken, zum Alkohol gehört das Angetrunken/Betrunkensein, das ist einfach Ursache Wirkung. Dass man damit gesellig sein kann, ist doch schön. Aber bitte den Kindern auch reinen Wein einschenken und keine Märchen erzählen.

    • @nutzer:

      “ sonst würden wir nämlich Wasser trinken."



      neee, Bier würden wir trinken. Den Wein haben uns die Römer eingebrockt ;-)