Kampf gegen Hunger: Bundesregierung steigert Hilfen
Deutschland gibt 530 Millionen Euro für das UN-Welternährungsprogramm. Weitere Staaten sollten sich beteiligen, findet das Entwicklungsministerium.
„Wir stehen wirklich vor einer noch nie da gewesenen Krise“, sagte WFP-Direktor David Beasley. Menschengemachte Konflikte, Klimawandel, Pandemie und jetzt der Ukraine-Krieg verbunden mit erhöhten Treibstoffpreisen und Düngerknappheit machten 2022 zu einem der größten humanitären Krisenjahre seit dem Zweiten Weltkrieg. Mehr Länder müssten Geld geben, so Schulze.
Vor allem die Golfstaaten „hätten die moralische Verpflichtung, sich zu engagieren“, sagte Beasley vor allem mit Blick auf Länder wie etwa Somalia. Hungerkrisen sind für das Land am Horn von Afrika nicht neu. „Wir wissen, dass Hunger und Unterernährung verhindert werden könnte, trotz Covid und Dürren“, betont auch Ahmed Khalif, Länderchef von Action Against Hunger für Somalia in Mogadischu.
„Wenn wir die richtigen Ressourcen hätten, könnten wir die Krisen überwinden“, so Khalif zur taz. Eine Herausforderung in Ländern wie Somalia sei für internationale Akteure der Zugang zu weiten Teilen des Landes – aus Sicherheitsgründen, aber auch wegen mangelnder Nähe zur lokalen Bevölkerung und ihren Bedürfnissen. Laut Khalif sei das vor allem durch die eigene Kontrolle über die Ernährungssicherheit zu erreichen.
Dass lokale Strukturen gestärkt werden müssen, glaubt auch Asja Hanano von der Welthungerhilfe und spricht von einer langfristigen Transformation, die auf die strukturellen Ursachen von Hunger schaut. Vor allem sollten die mit an den Verhandlungstisch kommen, die am stärksten betroffen sind. Es sei gut, dass Deutschland als zweitwichtigster Geldgeber das UN-Ernährungsprogramm unterstütze, „aber es ist auch wichtig, dass NGOs und Zivilgesellschaft gestärkt und angemessen finanziert werden“.
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