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Kampf gegen HungerBundesregierung steigert Hilfen

Deutschland gibt 530 Millionen Euro für das UN-Welternährungsprogramm. Weitere Staaten sollten sich beteiligen, findet das Entwicklungsministerium.

Ein Arzt misst den Armumfang eines somalischen Babys in einer Klinik in Baidoa Foto: Eva-Maria Krafczyk/dpa

Berlin taz | Noch nie hat das Bundesentwicklungsministerium für den Kampf gegen Hunger eine so große Geldsumme bereitgestellt: Mit 530 Millionen Euro unterstützt Deutschland das UN-Welternährungsprogramm (WFP) in diesem Jahr, 54 Millionen mehr als 2021. Das Geld soll vor allem in nachhaltige Strukturen fließen, zu mehr Ernährungssicherheit führen und Importabhängigkeiten reduzieren, erklärte Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) am Donnerstag in Berlin.

„Wir stehen wirklich vor einer noch nie da gewesenen Krise“, sagte WFP-Direktor David Beasley. Menschengemachte Konflikte, Klimawandel, Pandemie und jetzt der Ukraine-Krieg verbunden mit erhöhten Treibstoffpreisen und Düngerknappheit machten 2022 zu einem der größten humanitären Krisenjahre seit dem Zweiten Weltkrieg. Mehr Länder müssten Geld geben, so Schulze.

Vor allem die Golfstaaten „hätten die moralische Verpflichtung, sich zu engagieren“, sagte Beasley vor allem mit Blick auf Länder wie etwa Somalia. Hungerkrisen sind für das Land am Horn von Afrika nicht neu. „Wir wissen, dass Hunger und Unterernährung verhindert werden könnte, trotz Covid und Dürren“, betont auch Ahmed Khalif, Länderchef von Action Against Hunger für Somalia in Mogadischu.

„Wenn wir die richtigen Ressourcen hätten, könnten wir die Krisen überwinden“, so Khalif zur taz. Eine Herausforderung in Ländern wie Somalia sei für internationale Akteure der Zugang zu weiten Teilen des Landes – aus Sicherheitsgründen, aber auch wegen mangelnder Nähe zur lokalen Bevölkerung und ihren Bedürfnissen. Laut Khalif sei das vor allem durch die eigene Kontrolle über die Ernährungssicherheit zu erreichen.

Dass lokale Strukturen gestärkt werden müssen, glaubt auch Asja Hanano von der Welthungerhilfe und spricht von einer langfristigen Transformation, die auf die strukturellen Ursachen von Hunger schaut. Vor allem sollten die mit an den Verhandlungstisch kommen, die am stärksten betroffen sind. Es sei gut, dass Deutschland als zweitwichtigster Geldgeber das UN-Ernährungsprogramm unterstütze, „aber es ist auch wichtig, dass NGOs und Zivilgesellschaft gestärkt und angemessen finanziert werden“.

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1 Kommentar

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  • Der sogenannte "Hunger in Afrika" ist Folge von Krieg und Rohstoffausbeutung sowie Erpressung von Staaten. Statt das zu beenden und die Gewinne der Investoren zu schmälern, ist die "Hungerbekämpfung" schlicht billiger- weil oft aus Spenden bezahlt