: Kacka, Pipi und das Gesetz
Fäkalien kommen in unseren Gesetzesbüchern kaum vor. Warum das geändert gehört
Urin und Kot enthalten große Mengen Phosphor und Stickstoff – beides Stoffe, die die Landwirtschaft unbedingt braucht. Doch im Düngemittelrecht sind sie als Ausgangsstoff für Dünger nicht zugelassen – anders als Klärschlamm, Gülle und Bioabfall.
Das Kreislaufwirtschaftsgesetz zielt darauf ab, dass Rohstoffe und Ressourcen vielfach genutzt werden: Recycling hat Vorrang vor thermischer Verwertung. Tatsächlich aber wird ein Großteil des Klärschlamms mit hohem Energieaufwand getrocknet und dann verbrannt. Damit gehen auch Stickstoff und Phosphor verloren.
Bisher beschäftigt sich ausschließlich das Abwasserrecht mit dem Thema Fäkalien. Im Abfallrecht fehlt dafür ein Abfallschlüssel, wie er für Schlachtabfälle, Gülle, den Inhalt von Biotonnen oder Klärschlamm existiert. Für diese Stoffe ist geregelt, wie sie schadlos gesammelt, behandelt und in den Boden eingebracht werden dürfen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen