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Filmfestspiele von CannesAngriff aus dem Netz?

Cannes 2: An der Croisette läuft das Filmfestival langsam an. Es gibt Verwirrung mit der Technik und kleine Gesten im Namen der Nachhaltigkeit.

Pflichtausstattung: der rote Teppich Foto: Sarah Meyssonier

Am Dienstagmorgen ist es in Cannes noch ruhig vor dem Akkreditierungsbüro. Die angehenden Festivalbesucher warten geduldig, bis sie ins Innere dürfen. Drinnen geht alles in gelassener Professionalität seinen Gang. Auffällig ist allein, dass die Anzahl der maskentragenden Personen in der deutlichen Minderheit ist, mehr als ein einstelliger Prozentanteil dürfte es nicht sein. Wie zur freundlichen Erinnerung bekommt man am Ausgang dafür mit dem Begrüßungspaket eine Stoffmaske ausgehändigt, auf der das Logo des Festivals prangt.

Im Inneren des Festivalpalasts zeigt sich ebenfalls noch wenig Bewegung. Fast scheint es mehr Personal als Besucher im Gebäude zu geben. Und es gibt merklich weniger Druckerzeugnisse als früher. Die Filmfestspiele von Cannes haben aus ökologischen Gründen vor einigen Jahren beschlossen, weniger Papier zu verschwenden.

Dieses Jahr ist als Teil des ökologischen Konzepts eine weitere Innovation hinzugekommen, eine praktische Handreichung: Wer im Festivalpalast etwas trinken möchte, war bisher in der Regel auf Wegwerf-Plastikflaschen angewiesen. Glasflaschen sind verboten, mit eigenen Metallflaschen läuft man Gefahr, dass sie die Sicherheitskontrollen nicht passieren und dann zu teurem Müll werden.

Unser Film­redakteur Tim Caspar Boehme berichtet täglich von den

Internationalen Filmfestspielen in Cannes

Zum 75. Jubiläum des Festivals gibt es daher eigens eine kleine Metallflasche offiziell vom Festival, die man ohne Risiko mit sich führen kann. Von außen mag das albern erscheinen, in der Praxis dürfte sich diese kleine Geste als höchst nützlich erweisen.

Ein möglicher Hackerangriff

Eine andere Neuerung, das elektronische Buchungssystem für Tickets, das seit der Pandemie die dichtgedrängten Schlangen vor den Kinos abgelöst hat, sorgte in den Tagen vor Festivalbeginn hingegen für Ärger: Buchungen waren nur mit viel Verzögerung und zum Teil überhaupt nicht möglich, da die Internetseite hängenblieb oder vorübergehend gar komplett abstürzte.

Vom Festival kam zur Erklärung schließlich eine offizielle Mitteilung, in der als Ursache vermutet wurde, dass die Seite Opfer massiver Buchungsanfragen war, die das System lahmlegen sollten. Was sich so liest, als sei ein Hackerangriff auf das Festival verübt worden. Am Ende womöglich, weil die Festivalleitung nach dem Beginn des Angriffskriegs Russlands gegen die Ukraine bekanntgegeben hatte, Repräsentanten der russischen Regierung nicht empfangen zu wollen?

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