Facebooks Zukunftspläne: Neues Image dringend gesucht
Es lief in letzter Zeit mehrfach nicht gut für Facebook. Die Aussichten für den Konzern sind trotzdem ziemlich glänzend.
Muss dringend auf sein Karmakonto einzahlen: Mark Zuckerberg Foto: Us House Tv/Cnp/imago
Es lief nicht so richtig gut für Facebook in letzter Zeit. Da war die Whistleblowerin, die umfangreich erklärte, wie schädlich die Geschäftsmodelle des Unternehmens sind und wie wenig es gegen die problematischen Effekte unternimmt.
Da war der stundenlange Ausfall vor ein paar Wochen, der der Welt vor Augen führte, wie dominant Facebook und die zum Konzern gehörenden Dienste Whatsapp und Instagram mittlerweile sind. Da sind Folgedebatten um eine mögliche Zerschlagung oder Entflechtung.
Und natürlich das latente Problem der Überalterung: Junge Nutzer:innen gehen heute lieber zu Tiktok oder Snapchat. Klar, die Generation Facebook wird noch lange in der Überzahl bleiben. Aber für Social-Media-Dienste, die auf den Netzwerkeffekt angewiesen sind, also dass alle zu ihnen gehen, weil alle da sind, ist Wachstum essenziell.
Facebook muss also dringend auf sein Karmakonto einzahlen. Oder zumindest verhindern, dass weiter abgebucht wird. Erste Maßnahme war die Ankündigung, in den kommenden Jahren EU-weit 10.000 Jobs zu schaffen. Eine weitere Strategie könnten vom US-Technikportal The Verge enthüllte Pläne sein: Demnach will Facebook eine Muttergesellschaft gründen – mit neuem Namen.
Vorbild Google
Das erinnert an Google, das vor einigen Jahren die Holding Alphabet gründete und sich eine neue Unternehmensstruktur gab. So eine Holding wäre auch für Facebook attraktiv: Der Konzern käme weniger monolithisch daher, neu übernommene und vielleicht auch vorhandene Dienste würden direkt der neuen Mutter zugeschlagen.
Ein neuer Name könnte auch in die Zukunft weisen: Konzernchef Mark Zuckerberg hat mit seinem Trommeln für das Metaverse-Konzept – so etwas wie eine komplette virtuelle Welt, die sämtliches Digitale und digital Mögliche umfasst – ja schon sehr deutlich gemacht, wohin er gerne möchte. Facebook gleich Metaverse, gleich das Internet, gleich unser Leben. Glänzende Aussichten. Für Zuckerberg.
Facebooks Zukunftspläne: Neues Image dringend gesucht
Es lief in letzter Zeit mehrfach nicht gut für Facebook. Die Aussichten für den Konzern sind trotzdem ziemlich glänzend.
Muss dringend auf sein Karmakonto einzahlen: Mark Zuckerberg Foto: Us House Tv/Cnp/imago
Es lief nicht so richtig gut für Facebook in letzter Zeit. Da war die Whistleblowerin, die umfangreich erklärte, wie schädlich die Geschäftsmodelle des Unternehmens sind und wie wenig es gegen die problematischen Effekte unternimmt.
Da war der stundenlange Ausfall vor ein paar Wochen, der der Welt vor Augen führte, wie dominant Facebook und die zum Konzern gehörenden Dienste Whatsapp und Instagram mittlerweile sind. Da sind Folgedebatten um eine mögliche Zerschlagung oder Entflechtung.
Und natürlich das latente Problem der Überalterung: Junge Nutzer:innen gehen heute lieber zu Tiktok oder Snapchat. Klar, die Generation Facebook wird noch lange in der Überzahl bleiben. Aber für Social-Media-Dienste, die auf den Netzwerkeffekt angewiesen sind, also dass alle zu ihnen gehen, weil alle da sind, ist Wachstum essenziell.
Facebook muss also dringend auf sein Karmakonto einzahlen. Oder zumindest verhindern, dass weiter abgebucht wird. Erste Maßnahme war die Ankündigung, in den kommenden Jahren EU-weit 10.000 Jobs zu schaffen. Eine weitere Strategie könnten vom US-Technikportal The Verge enthüllte Pläne sein: Demnach will Facebook eine Muttergesellschaft gründen – mit neuem Namen.
Vorbild Google
Das erinnert an Google, das vor einigen Jahren die Holding Alphabet gründete und sich eine neue Unternehmensstruktur gab. So eine Holding wäre auch für Facebook attraktiv: Der Konzern käme weniger monolithisch daher, neu übernommene und vielleicht auch vorhandene Dienste würden direkt der neuen Mutter zugeschlagen.
Ein neuer Name könnte auch in die Zukunft weisen: Konzernchef Mark Zuckerberg hat mit seinem Trommeln für das Metaverse-Konzept – so etwas wie eine komplette virtuelle Welt, die sämtliches Digitale und digital Mögliche umfasst – ja schon sehr deutlich gemacht, wohin er gerne möchte. Facebook gleich Metaverse, gleich das Internet, gleich unser Leben. Glänzende Aussichten. Für Zuckerberg.
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Kommentar von
Svenja Bergt
Redakteurin für Wirtschaft und Umwelt
schreibt über vernetzte Welten, digitale Wirtschaft und lange Wörter (Datenschutz-Grundverordnung, Plattformökonomie, Nutzungsbedingungen). Manchmal und wenn es die Saison zulässt, auch über alte Apfelsorten. Bevor sie zur taz kam, hat sie unter anderem für den MDR als Multimedia-Redakteurin gearbeitet. Autorin der Kolumne Digitalozän.
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