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Mehr Infektionen erwartet

Corona-Experten warnen vor dem kommenden Winter

Die 7-Tage-Inzidenz in Deutschland ist den fünften Tag in Folge gestiegen: Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Sonntag mit 72,7 an. Am höchsten war die 7-Tage-Inzidenz in Thüringen (135,6), gefolgt von Sachsen (113,8) und Bayern (109), am niedrigsten in Schleswig-Holstein (27,9).

Die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin rief unterdessen Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren auf, sich gegen Corona impfen zu lassen. „Nachdem Daten von über zehn Millionen Kindern und Jugendlichen erhoben wurden, empfehle ich die Impfung den über 12-Jährigen heute allgemein und uneingeschränkt, ich werbe dafür so dringlich wie bei Erwachsenen“, sagte Verbandschef Jörg Dötsch dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Die Risiko-Nutzen-Abwägung falle eindeutig zugunsten der Impfung aus. Das RKI hatte zuvor von vielen Corona-Ansteckungen bei Kindern und Jugendlichen in einzelnen Regionen berichtet.

Der Leiter der Virologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München, Oliver Keppler, geht davon aus, dass sich der bislang milde Anstieg der Corona-Infektionen in den nächsten Monaten erheblich beschleunigen wird. „Im vor uns liegenden Herbst und Winter müssen wir von einer deutlichen Verschärfung des Infektionsgeschehens ausgehen. Unser Leben verlagert sich nach innen“, sagte er.

Zu einer Verschärfung der Coronamaßnahmen rät der Virologe aber nicht: „Grundsätzlich müssen wir in dieser Phase der Pandemie in verschiedenen Bereichen Lockerungen versuchen, um zu sehen, was gut vertretbar ist und wo man noch Hygienemaßnahmen oder Testungen zur Absicherung beibehalten muss.“ Es gebe in Deutschland insgesamt eine gute Impfquote, viele Genesene und eine hochwertige Testinfrastruktur, erläuterte er. (dpa)

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