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Neue EEG-UmlageWeniger Förderung für Erneuerbare

Die EEG-Umlage fällt auf den niedrigsten Stand seit 2012. Grund sind vor allem steigende Großhandelspreise. Die Energiewende dürfte das beschleunigen.

Die EEG Umlage, die Ökostrom fördern soll, sinkt im kommenden Jahr deutlich Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Freiburg taz | Die EEG-Umlage für die Förderung von Ökostrom sinkt im kommenden Jahr deutlich: Von aktuell 6,5 Cent pro Kilowattstunde wird sie auf 3,723 Cent fallen – den niedrigsten Wert seit 2012. Das haben am Freitag die Übertragungsnetzbetreiber bekannt gegeben.

Die Umlage soll die gesetzlich garantierten Einspeisevergütungen für Ökostrom nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) finanzieren. Ihre Höhe ergibt sich aus der Differenz von Einspeisevergütung und jeweiligem Marktwert des erzeugten Stroms. Diese Differenzbeträge, die die Umlage abfangen soll, sind nun drastisch gesunken.

Das liegt vor allem an den insgesamt hohen Strompreisen an der Börse – und die wiederum sind die Folge der erheblich gestiegenen Preise für Kohle, Erdgas und CO2. Hinzu kommt, dass der Staat schon seit diesem Jahr einige Milliarden aus den Einnahmen der neu eingeführten CO2-Steuer auf Benzin, Erdgas und Heizöl auf das EEG-Konto umlenkt. Für 2022 werden das 3,25 Milliarden Euro sein.

Der wesentliche Faktor für den aktuellen Rückgang der Umlage um rund 43 Prozent bleibt dennoch der massive Preisanstieg an den Strommärkten. Am Spotmarkt, wo auch der Strom aus erneuerbaren Energien kurzfristig gehandelt wird, lagen die Preise in diesem Jahr bisher mehr als doppelt so hoch wie 2020. Damals sanken die Preise, als der Stromverbrauch im Lockdown zurückging.

Was das hohe Strompreis­niveau für die Erneuerbaren bedeutet, zeigt die Entwicklung im September. Dieser Monat erreichte die höchsten Notierungen seit Bestehen der Strombörse um die Jahrtausendwende. Im Oktober liegt das Niveau bislang nochmals höher. Aus den hohen Börsenpreisen ergab sich nach Kalkulationen der Übertragungsnetzbetreiber, die für die Abwicklung des EEG zuständig sind, für den vergangenen Monat ein Marktwert für die Kilowattstunde Solarstrom von beachtlichen 11,715 Cent.

Auch Windstrom brauchte keine Förderung

Somit sei im September keiner der deutschen Solarparks, die seit 2014 errichtet wurden, auf eine EEG-Förderung angewiesen gewesen, heißt es in der Energiewirtschaft. Bleibt das Preisniveau im Großhandel so hoch, werden Wind- und Solarstrom in Zukunft komplett ohne Garantievergütungen auskommen können, was die Energiewende beschleunigen dürfte.

Da Windstrom und Solarstrom unterschiedliche Erzeugungsprofile haben, also zu unterschiedlichen Zeiten einspeisen, ist ihr Wert am Markt auch etwas unterschiedlich. Offshore-Windstrom erzielte im September einen Marktwert von sogar 12,25 Cent je Kilowattstunde, Windstrom an Land kam auf 11,754 Cent. Damit mussten auch bei vielen Windkraftanlagen die gesetzlichen Vergütungen nicht mehr über die EEG-Umlage finanziert werden.

Da die Terminmärkte auch für 2022 sehr hohe Marktpreise für Strom signalisieren, wurde die EEG-Umlage für das kommende Jahr nun massiv gesenkt. Gleichwohl dürfte der Strom für viele Haushalte ab Januar teurer werden, weil der Einkaufspreis für viele Stromanbieter – je nach Einkaufsstrategie – massiv gestiegen ist. Allenfalls jene Versorger, die sehr frühzeitig noch zu günstigen Preisen Strom für 2022 beschafft haben, dürften im neuen Jahr ihre Preise einigermaßen halten können.

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2 Kommentare

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  • 8G
    86548 (Profil gelöscht)

    Kaum ein Gesetz hat so viel Geld von unten nach oben verteilt wie das EEG.

  • Hmm, die Umlage geht zurück, aber der Gesamtpreis steigt. Gerade wegen, deshalb, und oder nicht andersherum… wieso ist eigentlich egal.

    Steigende Strompreise sind nicht nur ein soziales und wirtschaftliches Problem, die Energiewende beruht auf der Abnehmerseite darauf, fossile Energieträger durch „grünen“ Strom zu ersetzen (E-Auto, Wärmepumpen, E-Fuel-Flugbenzin, „grüner“ Stahl und Beton, etc…) und steigende Strompreise bremsen den Umstieg. Ich finde es eher schlecht als gut was da passiert. So gefühlsmäßig jedenfalls schadet es mehr als es nützt.