: Mit Bienen auf dem Dach
Das Unternehmen „im-jaich“ betreibt ein klimaneutrales Hotel – und gewinnt nun den Bremer Umweltpreis
Das Bremerhavener Tourismus-Unternehmen „im-jaich Wasserwelten“ hat am Mittwoch den mit 10.000 Euro dotierten Bremer Umweltpreis 2021 bekommen. Dabei gehe es um eine umwelt- und klimaschonende Unternehmensführung, die vorbildhaft Kunden, Lieferanten und Mitarbeitende integriere, hieß es bei der Preisverleihung im Klimahaus.
Zum Unternehmen mit Sitz im schleswig-holsteinischen Kappeln gehören noch neun weitere Standorte: „im-jaich“ betreibt Hotels, Yachthäfen, Segelschulen und Ferienressorts an der Ostsee und der Mecklenburgischen Seenplatte. Das Haus am Neuen Hafen in Bremerhaven ist das erste Hotel im Land Bremen, das klimaneutral arbeitet.
So gibt es beispielsweise weder Minibars noch Klimaanlagen in den Zimmern. Im Haus arbeitet ein Blockheizkraftwerk, auf den Gründächern leben Bienenvölker, für die Gastronomie werden vielfach regionale Produkte eingekauft. Der dann noch bestehende CO2-Fußabdruck der Gäste werde über das Kompensations-Portal Viabono mit Baumpflanzungen ausgeglichen, sagte Geschäftsführer Hans Jaich dem Evangelischen Pressedienst.
Gewürdigt hat die Umweltpreis-Jury überdies einen sozialen Effekt des Umweltengagements von „im-jaich“, der durch eine empirische Studie nachgewiesen wurde. „Wir sind davon ausgegangen, dass Verhaltensmuster der Beschäftigten im Umgang mit Umwelt- und Klimaschutz im Unternehmen geprägt werden“, erläuterte Jaich. In dieser Hinsicht habe es signifikante Effekte auch im privaten Umfeld gegeben, „bis hin zum umweltpolitischen Verhalten“. An der Studie sind Hochschulen in Berlin und Hamburg beteiligt.
Umweltsenatorin Maike Schaefer (Grüne) bezeichnete das Engagement von „im-jaich“ für nachhaltigen Tourismus als „ein Projekt mit Leuchtturmcharakter weit über die Bremer Landesgrenzen hinaus“. Mit dem Preis würdigt die Bremer Aufbau-Bank seit 2003 alle zwei Jahre Unternehmen, die mit neuen Ideen die Umwelt schonen.
Mit „im-jaich“ waren diesmal drei Unternehmen für die Finalrunde nominiert, 13 hatten sich insgesamt beworben. 2019 ging die Auszeichnung an den Pflanzenhersteller „Bock Bio Science“ für ein Robotersystem, mit dem Zier- und Nutzpflanzen vollautomatisch produziert werden können. (epd)
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