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Mit Hygiene gekontert

Im Molotow wurde keiner der 100 sich in Quarantäne befindlichen Gäste mehr positiv getestet

Von Arne Matzanke

Erst wurde geschwelgt, dann isoliert: Nach einem Open-Air-Konzert im Molotow am 15. Juli wurde ein:e Be­su­che­r:in positiv auf das Coronavirus getestet. Daraufhin verhängte das Gesundheitsamt eine generelle Quarantäne für die 100 Be­su­che­r:in­nen des Konzerts. Wie der Club am Samstag mitteilte, hat die Behörde keine weiteren Ansteckungen im Zusammenhang mit der Veranstaltung registriert. Die konsekutiven PCR-Tests waren zu einhundert Prozent negativ.

„Wir sind froh und dankbar, dass keine weiteren Erkrankungen bekannt sind“, schreibt das Molotow in einer Pressemitteilung. Der Club sehe sich in der strikten Umsetzung des Hygienekonzeptes bestätigt. Leichtsinning werde das Molotow aufgrund der guten Nachricht jedoch nicht.

Schnelltestpflicht für Ungeimpfte

Vielmehr solle das vorhandene Hygienekonzept ausgeweitet werden, um das Angebot unter freiem Himmel noch sicherer zu gestalten. Deswegen „haben wir uns entschieden, dass ein negativer Schnelltest für nicht Geimpfte weiterhin verpflichtend bleibt.“

Der Senat hatte zuvor beschlossen, dass dies für Freiluftveranstaltungen nicht mehr gilt. Zudem solle die Kontaktdatenerfassung verbessert werden. In Zukunft werden die Daten der Gäste im Molotow mit ihrer Tischnummer verknüpft, um große Quarantänegruppen zu verhindern. Zusätzlich sollen auch Geimpfte angeregt werden, sich weiterhin testen zu lassen.

Obwohl der Club es nicht mehr erwarten könne, in Zukunft wieder gemeinsam zu tanzen, stehe vorausschauendes Handeln an erster Stelle. Die Delta-Variante stelle die Menschen als Gesellschaft vor neue Herausforderungen, schreiben die Clubverantwortlichen – diese könnten nur mit solidarischem Handeln bewältigt werden.

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