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Vogel, Wembley und TeletubbiesNa[n]du, ab aufs Revier

Von der Festnahme eines Nandu, Selbsttest-Vertrauen in England und geimpften, zeitreisenden Teletubbies. 5 Dinge, die wir diese Woche gelernt haben.

Nandus können auf der Flucht bis zu 60km/h schnell werden Foto: Frank Rumpenhorst/dpa

1. Auch Nandus kommen aufs Revier

Nicht schlecht gestaunt dürften die Wie­ne­r:in­nen haben, als die Polizei am Mittwoch einen Nandu in der Fußgängerzone aufgabelte. Sofort ging es in die Wache – ohne Handschellen, versteht sich, bestimmt aufgrund der Ermangelung an verfügbaren Händen. Überhaupt ist dem straußartigen Tier nichts vorzuwerfen. Nur die Papiere des slowenischen Besitzers, seinerseits Tourist, warfen Fragen auf. Der hinzugerufene Veterinärmediziner gab Entwarnung, nach Verköstigung frei Haus wurde weiterspaziert.

2. In Wembley they trust

60.000 Fans werden am Sonntag in Wembley beim Finale der Fußball-EM jubeln. Zum Eintritt reicht für Eng­län­der­:in­nen ein Selbsttest. Bestätigen solle man das negative Ergebnis per Mausklick, bitte „wahrheitsgemäß“. Und das bei einer Inzidenz von weit über 250. Ohne grölende Fans scheint es nicht zu gehen, während Tokio bei Olympia nun gepasst und die Zu­schaue­r:in­nen wieder ausgeladen hat. Die Uefa aber bleibt standhaft. Dafür kein Chapeau.

3. Teletubbies reisen durch die Zeit

Tinky-Winky, Dipsy, Laa-Laa und Po – ihrerseits Brit:innen, zumindest nach Produktionsort – könnten zumindest in der Theorie beim EM-Finale etwas sorgloser ins Stadion. Denn sie sind vollständig geimpft, heißt es auf ihrem Twitter-Account. In den Kommentaren sammeln sich Impfgegner:innen, stutzig macht die User aber etwas anderes: 2003 seien die vier laut Impfnachweis geboren, dabei wurde die erste Teletubby-Folge bereits 1997 ausgestrahlt. Nun, alles einerlei, es bleibt wohl bei Gen Z.

4. Union versprüht FDP-Vibes

Grüne, Linke und SPD wollen kleine und mittlere Einkommen entlasten, hat das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung im Auftrag der Süddeutschen Zeitung ausgerechnet. Ganz anders bei der Union: Unter Armin Laschet stehen Besserverdienende im Fokus, ab einem Monatseinkommen von 12.000 Euro winken Erleichterungen. Für mittlere Einkommen soll es selbst bei der FDP mehr geben als bei der Union.

5. Das Budget ist klein

Ja, öffentliche Verkehrsmittel sind fast überall zu teuer. Doch etwas anderes kostet noch mehr: 233 Euro geben die Deutschen im Monat laut Statistischem Bundesamt durchschnittlich für ihr Auto aus, auf Bus, Bahn und Taxi entfallen dagegen entspannte 33 Euro. Über teure Autos beschweren sich die Lieb­ha­be­r:in­nen aber selten. Man gönnt sich ja sonst nichts. Belastet bleiben weiterhin vor allem die Ärmeren. Ganz egal, wie sie sich fortbewegen. Julia Weinzierler

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