piwik no script img

apokalypse der wocheDrunter und drüber für 1,5 Grad

Von CDU/CSU bis Fridays for Future, alle wollen den Klimawandel bei 1,5 Grad begrenzen. Drunter, beziehungsweise drüber macht man es nicht mehr. Aber wie wahnsinnig schwierig es ist, das zu erreichen, zeigt nun eine neue Studie: Von den 400 Szenarien, die der Weltklimarat IPCC 2018 für seinen Bericht zu 1,5 Grad gerechnet hat, erreichen nur etwa 50 dieses Ziel – und von denen seien wiederum nur 20 realistisch, hat ein internationale Forscherteam gezeigt. Und das bedeutet: Alle „fünf Hebel“ für einen entschiedenes Umsteuern müssten umgelegt werden: Energiegewinnung effizient und ohne Fossile, CO2 aus der Luft holen und speichern, Moore und Wälder renaturieren, Methan aus der Tiernutzung reduzieren und Lecks aus Öl- und Gasleitung flicken. Die Szenarien, die von dem Team als unrealistisch eingestuft werden, überschätzten die Potenziale von Methanreduktion, von geringerer Bevölkerung, fleischfreier Ernährung und vor allem von CCS – der umstrittenen Speicherung von Kohlendioxid. Besonders ein IEA- und das „Sky“-Szenario des Ölkonzerns Shell ließen demnach zu viele und zu lange Emissionen zu, um die 1,5 Grad zu erreichen. „Das Shell-Szenario wurde als Luftschloss bezeichnet, und das ist es auch“, hieß es von den AutorInnen. (bpo)

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen