: „Mein Weg aus der Plastikfalle“
Ratgeber: Wie sich Kunststoffe im Alltag vermeiden lassen
Indra Starke-Ottich: „Mein Weg aus der Plastikfalle. Wie sich Kunststoffe im Alltag vermeiden lassen“, Oekom Verlag, 2020. 22 Euro
Plastik ist heute in aller Munde – und das wortwörtlich: In Form kleinster Teilchen, des sogenannten Mikro- und Nanoplastiks, lassen sich die Spuren der Wegwerfgesellschaft inzwischen in vielen Lebensmitteln nachweisen. Plastik findet sich aber auch in den Böden, auf Gletschern, in der Luft und selbst auf dem Grund der Meere. Außerdem sind unsere Wohnungen und Häuser voll mit Plastik.
Ständig kaufen wir Dinge, die (teilweise) aus Kunststoff bestehen oder in Kunststoff eingepackt sind. Wir kaufen Plastik, das ganz schnell wieder im Müll landet. Dieses kommt entweder in Form von Nanopartikeln wieder zu uns zurück oder verschmutzt die Umwelt. Nicht selten tötet es dort sogar, etwa Tiere, die daran sterben. Wir kaufen außerdem Plastik, das uns lange umgibt. Auch das ist nicht unbedingt gesund und ließe sich meist durch natürliche Materialien ersetzen.
Indra Starke-Ottich machte sich auf, ihren „Plastikausstoß“ zu verringern, und begann vor einigen Jahren, ihr Leben in kleinen Schritten zu verändern. Doch der Teufel steckt im Detail, und nicht immer sind Kunststoffe so leicht zu erkennen und vermeidbar wie bei Plastiktüten. Wie man Plastikfallen erkennt und umgeht – dazu will dieses Buch verhelfen. Die Autorin schildert ihre Erfahrungen und animiert dazu, den eigenen Weg aus der Plastikfalle zu finden.
Das Buch ist in zehn Kapitel gegliedert. Den Anfang macht Starke-Ottich mit der Erkenntnis, was wir da tun und welche Folgen das hat. Es geht weiter damit, wie wichtig Kommunikation auch mit anderen ist, um der Plastikfalle zu entkommen. Und dann dreht sie eine Runde durch den gesamten Haushalt: Wie man es zum Beispiel schafft, Dinge zu kaufen, die kein Plastik enthalten – oder zumindest möglichst wenig. Über den Alltagsmüllberg in der Küche über Einweg- und Mehrwegflaschen kommt Starke-Ottich zur Wäsche. Von dort ist es nicht mehr weit zum Kleiderschrank. Auch Wohnideen ohne Kunststoff und das plastikfreie Leben mit Haustier werden thematisiert. Entrümpelt wird schließlich auch noch.
„Ich will mit diesem Buch meine Erfahrungen teilen und Anregungen geben, obwohl ich selbst noch lange nicht am Ziel bin“, schreibt Starke-Ottich. Den Kunststoff in seinem Leben zu reduzieren, sei ein langwieriger Prozess. „Aber mit der Reduktion fangen wir besser heute als morgen an!“ Lars Klaaßen
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