piwik no script img

Preisgekrönter DrehbuchautorJean-Claude Carrière ist tot

Der Drehbuchautor hat mit Volker Schlöndorff und Luis Buñuel gearbeitet. Nun ist das Multitalent Jean-Claude Carrière mit 89 Jahren gestorben.

Von „Cyrano von Bergerac“ bis „Die Blechtrommel“ Foto: zuma press/imago

Paris dpa | Der französische Drehbuchautor Jean-Claude Carrière ist tot. In der Nacht zum Dienstag ist der Schöpfer von Filmen wie „Cyrano von Bergerac“, „Die Blechtrommel“ und „Schöne des Tages“ gestorben, wie die französische Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf Tochter Kiara Carrière berichtete. Der 89-jährige Oscar-Preisträger sei in seiner Wohnung im Schlaf verstorben.

Carrière hinterlässt der Nachwelt zahlreiche Drehbücher, Adaptationen, Romane und Essays. In seiner über 50-jährigen Karriere hat er mit den Größten der Filmbranche zusammengearbeitet, darunter mit Volker Schlöndorff, für den er die Drehbücher für „Die Blechtrommel“ und „Der Unhold“ verfasste. Auch das Skript zu den Verfilmungen der Erfolgsromane „Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins“ von Milan Kundera und „Cyrano von Bergerac“ von Edmond Rostand mit Gérard Depardieu als Titelfigur stammen aus seiner Feder.

In den 1950er Jahren begann Carrière seine Karriere zunächst als Schriftsteller. Er verfasste Novellen sowie Theaterstücke und war als Zeichner aktiv, ehe er den Film entdeckte. Mitte der 60er Jahre entstand eine langjährige Zusammenarbeit mit dem Regisseur Luis Buñuel, für den er unter anderem die Drehbücher für „Der diskrete Charme der Bourgeoisie“ und „Tagebuch einer Kammerzofe“ mit Jeanne Moreau schrieb. Für sein Lebenswerk wurde er 2016 von der Europäischen Filmakademie geehrt. Zwei Jahre zuvor hatte er einen Ehren-Oscar erhalten.

Carrière, der am 17. September 1931 in Südfrankreich geboren wurde, stand gelegentlich auch selbst vor der Kamera, wie in „Avida“ und „Die Liebesfälscher“. Als Liedertexter tat er sich unter anderem für Brigitte Bardot, Jeanne Moreau und Juliette Gréco hervor.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

1 Kommentar

 / 
  • 1G
    17900 (Profil gelöscht)

    Schade! Solche Könner fehlen uns.

    An guten Drehbüchern besteht ein großer Mangel. Deshalb müssen gute Schauspieler solche Schrottserien drehen, um zu überleben.



    Hardy Krüger Jr. zähle ich dazu. Der hat ja gezeigt, was er kann.

    Fassbinder hat gezeigt, was man aus den Schauspielern rauskitzeln kann.