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Tiefschwarze Zahlen

GOETHEPLATZ Die Bilanz der kollektiven Theaterleitung: 900.000 Euro Überschuss

Der Kollektiv-Überschuss dient dem Abbau der Intendanten-Schulden

Mit einem Plus von 900.000 Euro beendet das Theater am Goetheplatz die aktuelle Spielzeit. Damit beweist das scheidende Intendanten-Kollektiv auch die ökonomische Effizienz des auf fünf Schultern ruhenden Leitungs-Modells. Es geht auf eine Initiative des Betriebsrats des Bremer Theaters zurück.

Nach dem Scheitern von Intendant Hans-Joachim Frey war den bisherigen Spartenleitern nur zögerlich die Gesamt-Verantwortung übertragen worden. Auch überregional stieß das Fünfer-Modell auf reservierte Reaktionen – die deutschen Stadttheater mit ihren allgewaltigen Intendanten frönen immer noch dem Prinzip des Monarchismus.

Vor dem Hintergrund dieser Skepsis ist die Überschuss-Erwirtschaftung von fast einer Million Euro durch die Bremer Kollektiv-Führung ein Paukenschlag. Hilfreich waren dabei auch eine Veränderung des Systems der „Verlustvorträge“ sowie die Übernahme der Altersrückstellungen durch die Stadt im Rahmen des Konsolidierungspaktes. Doch im Grunde war bereits die „schwarze Null“, das mit 34.000 Euro Überschuss als „ausgeglichen“ bewertete Ergebnis am Ende der Kollektiv-Spielzeit 2010/11, ein großer Erfolg – gemessen an den Negativbilanzen der Vorjahre. Frey hinterließ am Ende seiner dreijährigen Intendanz einen Schuldenberg von fünf Millionen Euro.

Die nun erwirtschafteten 900.000 Euro müssen dementsprechend zur Schuldentilgung eingesetzt werden. Auch in der Intendanz Pierwoß, 2005, gab es eine große ökonomische Krise, an deren finanziellen Folgen das Haus heute noch zu leiden hat.

Dieter Leinefelder vom Theater-Betriebsrat kommentiert: „Ich freue mich, dass das Prinzip der kollektiven Verantwortung, das die Erfahrungen und Einschätzungen aller Abteilungen aktiv einbezog, so gut funktioniert hat.“  HB

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