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taz🐾sachen„Alte Meister“ aus der taz

„Das Gefühl, von den aktuellen Zuständen abgestoßen zu sein, führte mich am Ende des Jahres 2016 in die Gemäldegalerie“, schreibt Tal Sterngast in der Einleitung zu ihrem Buch „Zwölf Bilder. Betrachtungen aus der Gemäldegalerie der Staatlichen Museen zu Berlin“ (Hatje Cantz, 112 Seiten, 24 Euro). Im Juni dieses Jahres hatten die Briten für den Brexit votiert, im November die US-Amerikaner für Donald Trump. Nun ist Trump weg, und ein neues Buch da.

Es versammelt die Bildbetrachtungen, welche die Berliner Kunstkritikerin anlässlich ihrer Museumsbesuche verfasst und in der Reihe „Alte Meister“ im Berlinteil der Wochenendausgabe der taz zuerst veröffentlicht hat. Dass sie nun in längeren Fassungen auf Deutsch und Englisch in Buchform erscheinen, verdankt sich einem begeisterten Leser. Michael Eissenhauer, Generaldirektor der Staatlichen Museen zu Berlin, stieß den Buchdruck an.

Wie ihr die Betrachtung vergangener Kunst „helfen könnte, besser gerüstet in die Gegenwart zurückzukehren“, war die Frage, die Tal Sterngast bewegte. Gerüstet für eine Gegenwart, in der Bilder des Missbrauchs beschuldigt werden, was Sterngast an „Amor als Sieger“ von Caravaggio verhandelt, und in der weibliche Kreativität noch immer fragwürdig ist, wie sie es anhand von „Prinz Heinrich Lubomirski als Genius des Ruhms“ von Elisabeth Vigée-Lebrun analysiert. Die eigene Wahrnehmung zu schärfen – Tal Sterngast fordert und fördert diese Anstrengung, dieses Vergnügen. Demnächst wird das Buch auch im taz Shop erhältlich sein. Brigitte Werneburg

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