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Das Virus in Deutsch­land

Es ist eine Zahl, die besorgniserregend klingt: 1.445 neue Corona-Infektionen wurden am Mittwoch beim Robert-Koch-Institut gemeldet. Eine so hohe Zahl gab es zuletzt am 1. Mai. Der Anstieg der täglichen Fallzahlen, der vor 4 Wochen begonnen hat, setzt sich damit weiter fort: Der 7-Tage-Mittelwert der täglich gemeldeten Fälle hat sich seitdem von 341 auf 985 fast verdreifacht.

Im gleichen Zeitraum hat sich auch die Zahl der Coronatests erhöht. Das verringert die Vergleichbarkeit der Zahlen, weil Infizierte mit leichten oder gar keinen Symptomen häufiger entdeckt werden, wenn mehr getestet wird. Die Zahl der Tests nahm in den letzten 4 Wochen aber nur um 32 Prozent zu, sodass ein Großteil der neu entdeckten Fälle einen realen Anstieg abbilden sollte.

In der letzten Woche hat es hier aber eine Verschiebung gegeben: Wohl durch die neu eingeführten Pflichttests für Reisende aus sogenannten Risikogebieten und freiwilligen kostenlosen Tests für alle übrigen Reisenden ist die Zahl der Tests in der Woche bis Sonntag im Vergleich zur Vorwoche um 16 Prozent auf den neuen Rekordwert von rund 672.000 gestiegen. Die Zahl der positiven Tests, also jener, die eine Infektion anzeigten, stieg im gleichen Zeitraum um 23 Prozent. Zumindest in dieser Woche war ein großer Teil der zusätzlichen Fälle demnach auf die Ausweitung der Tests zurückzuführen.

Das zeigt sich auch an der sogenannten Positivrate, dem Anteil positiver Tests an der Gesamtzahl: Diese stieg in der letzten Woche nur geringfügig von 0,97 auf 1,03 Prozent. Das ist im Vergleich zu den 0,6 Prozent, die vor 4 Wochen ermittelt wurden, ein Anstieg.

Anfang Mai, als die Zahl der gemeldeten Infektionen vergleichbar hoch war wie jetzt, lag die Positivrate allerdings noch beim 3,9, zum bisherigen Höhepunkt der Epidemie Anfang ­April bei 9,0 Prozent.

Malte Kreutzfeldt

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