corona in hamburg: „Wenigstens ein abgespecktes Programm“
Konzerte im Musikpavillon: ab August wieder in Planten un Blomen
Interview Laura Strübbe
taz: Frau Weiland, wie sehr hat die Coronapandemie das Programm des Musikpavillons durcheinandergewirbelt?
Sorina Weiland: Unser Programm steht meist schon im Vorjahr. In diesem Jahr mussten wir vielen fest gebuchten Künstler*innen jedoch absagen, da Veranstaltungen bis vor Kurzem durch die Pandemie überhaupt nicht möglich waren und aktuell nur mit Einschränkungen möglich sind. Wir versuchen jetzt für den Rest der Saison wenigstens ein abgespecktes Programm zu realisieren.
Was hat sie zu dem Schritt bewogen, die Bühne kostenlos den Musiker*innen zu überlassen?
Einfach, um Künstler*innen, die es in dieser Zeit ohne Auftrittsmöglichkeiten besonders schwer haben, ein wenig zu unterstützen. Allerdings müssen trotzdem eine Reihe von Auflagen erfüllt werden wie zum Beispiel das Stellen von Sicherheitspersonal oder die Aufnahme der Kontaktinformationen der Besucher*innen. Schon aus diesem Grund würden wir auch ausnahmsweise eine Finanzierung über den Verkauf von Tickets akzeptieren. Unser eigenes Programm war und ist dagegen kostenfrei.
Wie groß ist die Nachfrage?
Schon bevor wir uns zu dem Schritt entschlossen hatten, die Bühne teilweise zur kostenlosen Nutzung freizugeben, gab es einige Interessierte. Im Sinne der Chancengleichheit wollten wir auch anderen die Möglichkeit bieten, von dem Angebot Gebrauch zu machen. Jetzt, nach der Veröffentlichung unseres Vorhabens, sind es nicht weniger geworden. Im Prinzip sind nun die möglichen Termine bis auf kleine Ausnahmen vergeben.
Wie will das Bezirksamt Mitte Open-Air-Konzerte und die geltenden Hygienebestimmungen zusammenbringen?
Sorina Weiland
55, ist Sprecherin des Bezirksamtes Hamburg-Mitte.
Das ist natürlich aufwendig, aber machbar. Neben den allgemein gültigen Vorschriften der Corona-Eindämmungsverordnung können noch weitere, für Veranstaltungen spezifische Vorsichtsmaßnahmen erforderlich werden. Das wird aber dann unsere Parkleitung mit den Veranstalter*innen jeweils für den Einzelfall genau abstimmen.
Steht schon fest, wann der Open-Air-Sommer am Musikpavillon beginnt?
Bis Ende Juli werden wir die Details geklärt haben, wer wann Zeiten bespielen kann. Bis dahin werden wir auch die jeweiligen Sicherheits- und Hygienekonzepte besprochen haben.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen