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Zu viel Milch fürs Klima

Eine Studie kritisiert den gestiegenen CO2-Ausstoß der globalen Milchindustrie. Umweltschützer fordern, vermehrt pflanzliche Alternativen zu nutzen

Von Sandra Röseler

Die 13 größten Milchunternehmen der Welt verursachen zusammen fast so viel CO2-Emissionen wie ganz Großbritannien. Das ergibt eine Studie des amerikanischen Institute for Agriculture and Trade Policy, aus der der britische Guardian zitiert. Laut der Studie hat die Milchbranche einen wachsenden und schädlichen Einfluss auf die Klimakrise. 2015 stießen die Unternehmen noch 306 Millionen Tonnen CO2 aus, 2017 waren es schon 338 Millionen Tonnen. Zum Vergleich: Der jährliche CO2-Ausstoß von Großbritannien lag zuletzt bei 350 Millionen Tonnen. Die Autoren der Studie kritisieren vor allem, dass die Milchbranche immer stärker wächst – um 30 Prozent zwischen 2005 bis 2015. Dieses Wachstum müsse gestoppt werden, fordern die Autoren. Sie schlagen Produktionsobergrenzen vor, um das Klima zu schützen. Vertreter der internationalen Milchindustrie kritisierten gegenüber dem Guardian, dass die Studie nicht die Realität der Branche widerspiegle. Man sei bemüht, umweltfreundlich und verantwortlich Lebensmittel zu produzieren. „Der Fokus liegt vor allem darauf, viel zu produzieren“, sagt hingegen Tanja Dräger de Teran von der Umweltorganisation WWF. Was nicht benötigt wird, werde zu Milchpulver verarbeitet und exportiert.

Dass die Herstellung von Milchprodukten so klimaschädlich ist, liegt vor allem an den Kühen. Sie verursachen 90 Prozent der Emissionen der Branche in Form von Methan, das sie ausscheiden. Umweltschützer empfehlen deshalb pflanzliche Alternativen wie Hafermilch, die eine deutlich bessere CO2-Bilanz als Kuhmilch haben. Dräger de Teran fordert zudem eine Debatte über nachhaltige Ernährung: Es werde oft empfohlen, weniger Fleisch zu essen. „Ein geringerer Milchkonsum wäre aber auf jeden Fall auch empfehlenswert“, sagt sie.

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