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Quarantäne mindestens bis Mitte Mai

Aus Bogotá Katharina Wojczenko

Seit Wochen dürfen Kolumbianer*innen das Haus nur zum Einkaufen verlassen oder um mit dem Hund Gassi zu gehen. Anfang der Woche hat Präsident Iván Duque verkündet, dass die nationale Quarantäne bis zum 11. Mai verlängert wird. Viele Städte regeln zusätzlich über Passnummer oder Geschlecht, wer hinaus darf. Senior*innen über 70, Menschen mit Vorerkrankungen und Kinder dürfen überhaupt nicht aus dem Haus. Kindergärten, Schulen und Universitäten bleiben bis mindestens Ende Mai geschlossen.

Wie in vielen lateinamerikanischen Ländern leben in Kolumbien viele von der Hand in den Mund: von dem, was sie am Tag auf der Straße verkaufen. Immer wieder protestierten zuletzt die Ärmsten und forderten Hilfe von der Regierung. Um nicht noch tiefer in die Wirtschaftskrise zu rutschen, die durch die Pandemie und den sinkenden Ölpreis verstärkt wird, will die Regierung jetzt Fabriken und Bauunternehmen unter strengen Schutzbestimmungen öffnen. Bisher waren nur Landwirtschaft und Viehzucht erlaubt.

Die Bürgermeisterin von Bogotá, Claudia López, hat am Montag bis Jahresende alle langen Wochenenden verboten. In Kolumbien werden Feiertage normalerweise automatisch auf den Montag verlegt, damit die Menschen ein langes Wochenende haben. Wer kann, nutzt das für einen Ausflug aufs Land. Genau das will López verhindern. Niemand darf in die Stadt oder diese verlassen, damit die Landbevölkerung, die die Städte mit Lebensmitteln versorgt, nicht angesteckt wird. In Bogotá ist die Infektionsrate die höchste im Land. Ein Grund ist der Flughafen El Dorado, der erst Wochen nach dem ersten offiziellen Fall geschlossen wurde.

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