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UNVERBREMT: DIE TAZ SUCHT DEN ULTIMATIVEN WERDER-WITZSo geht Politik heute

Wiesenhof, das sind die Guten. Sagt Wiesenhof. Sagt Werder. Alles andere ist ein Missverständnis, das jetzt aufgeklärt wird.

„Wir haben die Chance, die Menschen etwas schlauer zu machen“, sagte Werder-Manager Klaus Allofs am Montag. Und bestätigt, dass der Verein durch seinen millionenschweren Sponsoring-Deal mit dem Vorkämpfer der Agrarindustrie die Welt wieder ein Stückchen verbessert. So wie damals, bei KiK, dem Textil-Discounter mit der Kinderarbeit. „Wir stehen dafür, die Dinge voranzubringen“, erklärt Allofs. Also alles im Sinne der Aufklärung. Ein versteckter, ein „mutiger“ politischer Coup in Werders ewigem Kampf für das Gute.

Qualfleisch? Intransparente Geschäftspraktiken? Tiere, die in der eigenen Scheiße fett werden? Alles Geschrei „radikaler Fleischverzichter“, sagt Wiesenhof. Transparente Ställe. Kein Tiermehl im Futter, kein Gen-Soja. Bio-Broiler schon seit zehn Jahren. Laut Studien hohe Sympathiewerte. Und bald ein Nachhaltigkeitssiegel. So sieht’s aus. „Das macht die Region stolz“, sagt Allofs mit Blick auf die heftigen Proteste am Sponsor.

Und der geht – Achtung Kalauer – mit „breitem Kreuz“ und „starker Brust“ in die neue Saison. Also nix „Hühnerbrust“ und so. Doch die Witze, sie nehmen kein Ende, in Werders vorläufig letzter Erstliga-Saison. Bei der Niederlage in Hamburg – „war die Abwehr der reinste Hühnerhaufen“, wird die Fachpresse geschrieben haben. Das Debakel gegen Bayern – „tranchiert“ wurden sie, die Werderaner, sagen Kollegen. Und das, wo sie gleich am ersten Spieltag von Dortmund „geschlachtet“ wurden.

Wir suchen ihn schon heute, den ultimativen Werder-Witz der Saison. Unser Preis? Die Sonderausgabe zur Welternährung der Le Monde diplomatique: „Cola, Reis & Heuschrecken“. mnz

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