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Bienen retten in Niedersachsen

Bündnis plant Volksbegehren zum Artenschutz

Auch die Niedersachsen wollen nun zeigen, dass sie ein Herz für Hummel, Biene und Kröte haben. Umweltinitiativen und Parteien planen ein Volksbegehren zum Artenschutz. Am Montag will das aus rund 50 Organisationen bestehende Bündnis sein Vorhaben in Hannover vorstellen. Vorbilder sind die Initiativen „Rettet die Bienen“ in Bayern und Baden-Württemberg.

Mit angestoßen hat das Ganze der Naturschutzbund (Nabu). Der Rückgang von Bienen, Schmetterlingen, Amphibien, Reptilien, Fischen, Vögeln und Wildkräutern sei in Niedersachsen alarmierend, sagt Nabu-Landeschef Holger Buschmann. Freiwillige Programme allein reichten nicht aus. Es brauche deshalb das Ordnungsrecht mit einem gleichzeitigen Erschwernisausgleich für die Betriebe.

Der Grünen-Landesvorsitzende Hans-Joachim Janßen nennt das Ergebnis der Artenschutzbemühungen der letzten 40 Jahre in Niedersachsen „verheerend“. Die meisten Arten litten unter anhaltender Lebensraumzerstörung. Und die Situation verschlechtere sich immer deutlicher.

Zentrale Forderungen des Volksbegehrens sind der Ausbau des Biotopverbundes in Niedersachsen, ein besserer Gewässerschutz wegen zu hoher Nitrat-Werte im Wasser und der Erhalt von Dauergrünland. Auch für den Schutz der Moore soll mehr getan, der Öko-Landbau gefördert und ausgebaut werden. „Wir glauben, dass die Gesellschaft auch bereit ist, das zu zahlen“, sagt Holger Buschmann vom Nabu.

Grüne, Linke sowie ÖDP und Tierschutzpartei unterstützen das Volksbegehren. Die Regierungsparteien CDU und SPD sowie die FDP gehen dagegen auf Dis­tanz. Irritiert zeigte sich das Niedersächsische Landvolk. Dessen Präsident Albert Schulte to Brinke verweist auf verschiedene Projekte, bei denen sich Landwirte bereits für die Artenvielfalt einsetzen – immerhin auf freiwilliger Basis.

70.000 Unterschriften wahlberechtigter Bürgerinnen und Bürger müssten zusammenkommen, damit der Landtag gezwungen ist, sich mit dem Thema zu befassen. Reimar Paul

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