WAS MACHT EIGENTLICH ... die U-Bahn?: Nur Deutsch sprechen
„Ding-dong. Kochstraße. Übergang zum Metrobus.“ taz-Beschäftigte, die ihren Arbeitsplatz mit der U-Bahn ansteuern, hören das täglich. Oder auch nicht: Meistens filtert die hirninterne Audiosoftware die BVG-Stationsansage längst aus der Wahrnehmung heraus.
Für Ortsunkundige, gar Touristen, könnte der Lautsprecherhinweis dagegen hilfreich sein. Weil aber jene des Deutschen oftmals nur ungenügend mächtig sind und weil sich die Stadt zur Fußball-WM im kommenden Jahr gern als weltoffene Metropole präsentieren möchte, hatten die Verkehrsbetriebe eigens eine Firma damit beauftragt, die Ansagen auch auf Englisch einzusprechen.
Und jetzt das: Aus den Internationalisierungs-Plänen wird nichts. Kein „Next Stop: Wutzkyallee“ wird die Fahrgäste aus ihrem Dämmer reißen. Der Grund: Viele Stationen liegen zu nah hintereinander. „Da läuft die Ansage ja noch, wenn der Zug schon eingefahren ist“, sagt BVG-Sprecherin Petra Reetz.
Wie das? Lagen die Werbeplakate mit den hochgetunten Metro-Bussen doch nicht so falsch? Nur dass es die U-Bahn ist, die demnächst die Schallmauer durchbricht? Denn sonst müsste die Fahrtzeit für ein paar dürre Wörter doch reichen. Reetz klärt auf: Weil die Ansagen auf Tonbändern laufen, brächte schon eine einzige (sehr) kurze Strecke mit (zu) vielen Ansagen die gesamte Abfolge aus dem Takt. Also besser gar nicht. Dafür sollen die Kollegen in den Leitstellen die Störungsmeldungen bald auch auf Englisch durchsagen. An ihrer Schulung wird mit Hochdruck gearbeitet. CLP FOTO: ARCHIV
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