: Stöbern in der Geschichte
Ausstellung zeigt Kinderzimmer von „Kriegskindern 1939–1945“
Von Lucas Liskowski
Eine Skulptur aus sechs Kindern mit gepackten Koffern erinnert am Dorothea-Schlegel-Platz am S-Bahnhof Friedrichstraße seid 2008 an die Deportation jüdischer Kinder im Zweiten Weltkrieg. Im Rahmen der „Langen Nacht der Museen“ gesellt sich die Ausstellung „Der Krieg und ich – Kriegskinder 1939–1945“ dazu.
Die Ausstellung begleitet die Dramaserie „Der Krieg und ich“ die zeitgleich zur Ausstellungseröffnung am Samstag im öffentlich-rechtlichen Kinderkanal (Kika) ausgestrahlt wird. In drei herkömmlichen Frachtcontainern werden die Kinderzimmer der Seriencharaktere Vera, Sandrine und Anton begehbar gemacht. Multimedial soll den Besuchern die Lebenswelt der Kinder näher gebracht werden. Man kann sich dabei die Lebensgeschichten der drei erzählen lassen oder auch selbst in den Schränken zu stöbern.
Bei Anton zum Beispiel, einem zehnjährigen Jungen, dessen größter Traum es ist, in die Hitlerjugend einzutreten, hängt über dem Bett ein NS-Banner und in der Kommode findet sich ein mit einem Hakenkreuz versehender Dolch. Im Zimmer des russischen Mädchens Vera finden sich dagegen Säcke und Koffer die ihre von Flucht geprägte Biografie widerspiegeln sollen.
Die Ausstellung richtet sich, wie auch die Serie im Kinderkanal, besonders an junge Menschen und Familien. Vermittlungsarbeit leisten für mehr Verständigung und Toleranz in Europa, das ist das Ziel der MacherInnen hinter den Kulissen.
Ab Samstag und noch bis zum 6. September werden zudem tägliche Veranstaltungen rund um die Ausstellung am Dorothea-Schlegel-Platz stattfinden: etwa szenische Lesungen mit Musik, Gespräche mit Zeitzeugen, Filmvorführungen, Vorträge. Die Ausstellung wird dann ab Mitte September bis zum 30. November ins Familienzentrum FEZ in der Wuhlheide umziehen.
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