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Die Kugeln müssen weichen

Ein neues Restaurant am Findorffmarkt wird die Boulespieler vertreiben. Die fordern nun Drastisches

Boule braucht Platz Bild: Théo Deyrolles/MBAQ, CC

Von Lotta Drügemöller

„Es kann nicht sein, was nicht sein darf!“, ist ein Offener Brief an Immobilien Bremen (IB), Bürgerschaft und Presse betitelt. Was nicht sein kann: IB hat 2008 den Bunker B36 samt Grundstück am Findorffmarkt verkauft. Was nicht sein darf: Das Spielfeld der dortigen Boulespieler steht vor dem Aus, bald will da, wo sie mit Kugeln werfen, ein Restaurant seine Terrasse eröffnen.

Die Boulespieler glauben, dass der Verkauf nicht mit rechten Dingen zuging: Der Beirat sei nicht involviert worden, habe man beim Ortsamt gehört. Ortsamtsleiterin Ulrike Pala will das so nicht bestätigen: „Ich vermute schon, dass wir beteiligt wurden.“ Bei Immobilien Bremen glaubt man das auch: „Wir haben eine Pflicht, den Beirat zu informieren, und die erfüllen wir auch.“

Das Problem: Der Verkauf des Grundstücks ist lange her, 2008 wurde es mit dem Bunker veräußert. Unterlagen des Beirats aus dieser Zeit liegen nicht mehr vor, das Personal hat gewechselt, und die Dokumente von Immobilien Bremen verraten nur das notwendige: Verkauf abgeschlossen.

Spätere Beiratsprotokolle zeigen aber, dass 2010 das Architektenbüro „Mielke und Freudenberg“ die Baupläne samt Terrasse dem Bauausschuss vorstellte – der Ausschuss hat das Ganze abgesegnet: „Wir sind leider keine Experten für architektonische Unterlagen“, so Pala. Außerdem lag der Bouleplatz 2010 brach, erst 2017 wurde er wieder in Betrieb genommen. „Vielleicht hatte der Beirat das Feld damals einfach nicht auf dem Schirm“, glaubt Pala. Erst bei einer Ortsbegehung im Frühjahr 2019 fiel den Beiratsvertretern auf, dass der Platz betroffen ist.

„Wir fordern, dass der Verkauf rückgängig gemacht wird“, geben sich die Boulespieler in ihrem Offenen Brief forsch. Die Chancen stehen schlecht: „Die Terrasse wird ja schon gebaut“, so Architekt Rainer Mielke. Man habe den Spielern aber schon einen anderen Platz angeboten, der abgelehnt wurde.

Pala plädiert dafür, die Suche nach Schuldigen abzubrechen: „Wir lassen die Boulespieler nicht allein“, versichert sie. „Wir suchen weiter nach Alternativen.“

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