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Minenräumung in AngolaHoffnung für Nationalparks

Die Regierung kündigt ein 60-Millionen-Dollar Programm an, um die Gebiete von Minen zu säubern. Dadurch soll die lokale Entwicklung gefördert werden.

Der Mavinga-Nationalpark in der Provinz Cuanda Cubango. Betreten ist lebensgefährlich Foto: imago images/Xinhua

Luanda taz | Die Regierung Angolas, einer der größten Ölförderer Afrikas aber mitten in einer schweren Wirtschaftskrise, hat einen wichtigen Schritt angekündigt, um das hartnäckigste Erbe seines 27jährigen Bürgerkrieges zwischen 1975 und 2002 zu überwinden: Die von allen Bürgerkriegsparteien bedenkenlos gelegten Landminen, die manche Landesteile bis heute schwer zugänglich machen. Auf einer Konferenz in London kündigte die Regierung von Präsident João Lourenço an, 60 Millionen US-Dollar in die Minenräumung in den Nationalparks Mavinga und Luengue-Luiana zu stecken.

Diese beiden Nationalparks in der südöstlichen Provinz Cuando Cubango gehören zu den wertvollsten Ökosystemen Afrikas – aber ihr Betreten ist lebensgefährlich. Sie sind Teil des weltweit größten Naturschutzebietes Kavango Zambezi Trans-frontier Conservation Area (KAZA TFCA), das sich über 520.000 Quadratkilomter in Angola, Botswana, Namibia, Zambia und Zimbabwe erstreckt.

Der Südosten Angolas gilt als eine der letzten unberührten Naturräume der Erde. Hier entspringen die Wasserläufe, die das Okavango-Binnendelta in Botswana nähren, eine einzigartige und sehr artenreiche Landschaft, wo die weltweit größte Elefantenpopulation und unzählige Vogelarten beheimatet sind. Es ist Unesco-Weltkuturerbe.

Doch im angolanischen Hochland, wo die Flüsse entspringen, sind weite Gebiete vermint, was die lokale Entwicklung behindert. Wenn Landminen geräumt werden, macht das Felder wieder zugänglich, ohne dass die Menschen befürchten müssen, sich schwer zu verletzen oder ihr Leben zu verlieren. Es wird auch möglich, effektiven Wildschutz einzurichten.

840 Minenfelder geräumt

Die 60 Millionen US-Dollar sollen über fünf Jahre die Räumung von 153 bekannten Minenfeldern ermöglichen. Die internationale Stiftung „Halo Trust“, weltweit führend in der Räumung von Landminen, will die gleiche Summe dazu beisteuern.

Die Stiftung arbeitet seit 1994 in Angola und hat dort nach eigenen Angaben über 95.000 Landminen entschärft und 840 Minenfelder geräumt. Allerdings sind immer noch schätzungsweise 1155 übrig. Angola hat sich verpflichtet, das Ottawa-Abkommen von 1997 zur Ächtung von Landminen einzuhalten und sein Staatsgebiet bis 2025 minenfrei zu machen.

„Unsere Arbeit wird Sicherheit für die Menschen schaffen“, sagte James Cowan, Geschäftsführer des Halo Trust. „Es ist ein notwendiger erster Schritt, damit Angola die Art von Naturschutztourismus entwickeln kann, der wilde Tiere schützt und zugleich zu einer nachhaltigen Entwicklung beiträgt.“

Angolas Umweltministerin Paula Coelho bestätigte, dass die Provinz Cuando Cubango zu den Gebieten mit den schwersten Kriegsschäden im Land zählt. „Angola hat sich verpflichtet, Landminen aus den Nationalparks zu entfernen, damit eine ökonomische Entwicklung mit den besten Modellen eines verträglichen Tourismus beginnen kann“, sagte sie.

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