piwik no script img

das portrait130 Vögel kann Uwe Westphalimitieren

Seine Stimme nutzt er als Instrument: Uwe Westphal Foto: Gabriele Dummschat

Am liebsten ahmt er die eindrucksvolle Feldlerche nach: Uwe Westphal kann etwa 130 Vogelstimmen und 70 weitere Tierlaute wie vom Frosch oder dem Wolf imitieren. Auf dem Bauernhof seiner Großeltern begann der 61-Jähriger als kleiner Junge, Tiere wie Huhn und Schwein nachzuahmen. Aus Lust an der Sache brachte er sich wenig später verschiedene Stimmtechniken bei.

Spielerisch entwickelte sich dadurch ein Repertoire von über 200 Tierstimmen. Für seine damalige Freundin nahm er seine erste CD mit Vogellauten und Hintergrundwissen auf. Bekannt wurde er danach durch einen TV-Auftritt bei Frank Elstner, später sah und hörte man ihn bei „TV Total“. Stefan Raab lud ihn vier Mal ein.

Zu Beginn probierte er sein Talent noch an Vögeln aus, sehr zum Ärger eines Türkentäuberichs, der seinen maßgeblichen Rivalen – Uwe Westphal – vertreiben wollte und fast ins Fenster flog. Mittlerweile macht Westphal das nicht mehr: „Dafür habe ich zu viel Respekt vor der Natur, das kann die Vögel verwirren und sie aus ihrem Revier vertrieben“, sagt Westphal.

Früh war klar: Uwe Westphal wird Tierforscher. Er nennt das, was er tut, „Naturetainment“, möchte auf humorvolle Art sein Naturwissen vermitteln. Das macht er bei stimmlichen Auftritten und naturkundlichen Führungen, zudem bietet er Stimmimitation-Seminare an: „Ich bin nicht nur ein komischer Onkel, der zwitschert, ich will mein Wissen weitergeben“, sagt Westphal.

Nicht nur Vögel sind seine Leidenschaft – der promovierte Gewässerökologe begeistert sich zudem für Fische: „Ich bin seit meiner Jugend Aquarianer und habe selbst zwei Aquarien. Fische machen übrigens auch Töne.“ Als ein weiteres Standbein versuchte er sich sogar mal an harmonischer Aquariengestaltung – Innenarchitektur für Fische also.

Eigentlich wollte Westphal als Wissenschaftsjournalist arbeiten. Diesem Beruf ging er zeitweise bei diversen Fachzeitschriften nach. Daneben schreibt der Biologe aus Seevetal bei Hamburg Bücher. Sein achtes, „Welcher Vogel singt denn da?“, ist gerade erschienen. Katharina Gebauer

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen