Peter Müller, Wirtschaft: Der Gewerkschaftler
Der Ministerpräsident des Saarlandes, Peter Müller (49), kann kompetent Klarinette spielen. Und er überzeugt als Saarländer. Lebensmotto: „Hauptsach gut gess!“ 2003 wurde Müller von der „Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft“ zum Ministerpräsidenten des Jahres 2003 gekürt. An der Saar ist er inzwischen Kult. Doch damit könnte es bald vorbei sein. Dann, wenn Müller unter Merkel tatsächlich Wirtschaftsminister werden sollte.
Nach seinem Sieg bei den Landtagswahlen 1999 lagen die Wachstumsraten des Saarlands zunächst über dem bundesdeutschen Durchschnitt. Was vor allem mit der damals guten Entwicklung in der Autoindustrie zusammenhing. Müller köderte Unternehmen mit Bürokratieabbau und Steuervorteilen und hoffte, so neue Arbeitsplätze zu schaffen. Funktioniert hat das nicht. Der wirtschaftliche Umbau – weg von subventioniertem Bergbau und Stahl, hin zu IT und New Economy – ist noch immer nicht vollzogen. Die Arbeitslosenzahl steigt. Das Saarland ist das höchstverschuldete Flächenland.
Angela Merkel bediente durch die Nominierung des Gewerkschaftsmitglieds Müller den Sozialflügel der Partei. Doch könnte das Ressort Wirtschaft im Falle einer schwarz-gelben Koalition auch an die FDP fallen. KPK
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