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Katholiken setzen Ultimatum

Seit September besetzt eine Gruppe eine Wohnung in der Großbeerenstraße. Die Eigentümer haben die Verhandlungen inzwischen abgebrochen

Von Anima Müller

„Spekulation stoppen – Leerstand besetzen“ steht auf dem Bettlaken, das an einen Zaun an der Ecke Prinzenallee/Osloer Straße gebunden ist. Etwa zehn Protestler haben sich am Dienstag um 14 Uhr versammelt, um für den Erhalt ihres Hausprojekts in der Großbeerenstraße 17a zu demonstrieren. Mit Megafon trotzen sie Wind und Straßenlärm vor der Zentrale der Hauseigentümerin: der Aachener Siedlungs- und Wohnungsgesellschaft (ASW), einem katholischen Immobilienunternehmen.

Seit September 2018 besetzt eine Gruppe von etwa zwölf Menschen eine von deren Kreuzberger Wohnungen. Zuvor hatte das Haus mehrere Jahre fast leer gestanden. Die Gruppe soll die Wohnung nun bis zum 31. März freigeben – die Besetzer wollen aber bleiben. Und nicht nur das: Sie fordern, die ASW solle ihnen das ganze Haus übergeben. Wie das genau aussehen soll, sei noch offen, sagt ein Sprecher der Besetzer, einen Erbpachtvertrag oder den Kauf als Mietshäusersyndikat könnten sie sich gut vorstellen. „Es gibt immer weniger Räume, die Platz für Initiativen bieten“, sagt er.

Die ASW hatte die Besetzer zunächst geduldet. Unter Moderation der Grünen-Politikerinnen Katrin Schmidberger und Canan Bayram handelten Besetzer und Eigentümergesellschaft ein Konzept zur Zwischennutzung aus.

Nach Aussagen der Besetzer stand zuletzt eine zweite Wohnung als Nachbarschaftstreff zur Debatte, die Umsetzung solle die ASW jedoch verzögert haben. Ende Februar brach die ASW die Verhandlungen schließlich ab. Grund sei, dass die Besetzer mehrfach schriftlich die Übergabe des gesamten Hauses gefordert hätten, sagt ein Anwalt der ASW auf Anfrage der taz. Die ASW plane, ab nächstem Quartal mit Modernisierungen zu beginnen. Schutzwohnungen für Frauen sollen auf der Gewerbefläche Platz finden. Auch die Kältehilfe, die schon in diesem Winter die Räume nutzte, soll dort unterkommen.

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