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Nahezu unverändert große Lücke

Der heutige „Equal Pay Day“ macht auf die Lohnlücke zwischen Männern und Frauen aufmerksam, die in Bremen bei 21,8 Prozent liegt. Die Linksfraktion beantragt dazu eine Aktuelle Stunde in der Bürgerschaft

Von Simone Schnase

Anlässlich des heutigen Equal Pay Day hat die Bremer Linksfraktion für die nächste Bürgerschaftssitzung eine Aktuelle Stunde zum Thema „Lohndiskriminierung endlich beenden“ beantragt. Denn die Lohnlücke zwischen Frauen und Männern ist in Bremen größer als im Bundesdurchschnitt.

Am vergangenen Donnerstag hat das Statistische Bundesamt die aktuellen Daten zum sogenannten Gender Pay Gap veröffentlicht: Danach verdienen Frauen im Bundesdurchschnitt 21 Prozent weniger als Männer – das ist kaum weniger als um Vorjahr. In Bremen und Niedersachsen verdienen Frauen 21,8 Prozent weniger als Männer.

In Bremen ist laut Arbeitnehmerkammer im öffentlichen Dienst der Gender Pay Gap mit 5,1 Prozent am geringsten, im Handel mit 24,3 Prozent am höchsten. Von den rund 150.000 Frauen, die im Land Bremen arbeiten, ist fast die Hälfte in Teilzeit beschäftigt.

Nötig sei eine bessere Unterstützung von Frauen in der Wirtschaft, mehr Tarifbindung und ein wirksames Entgeltgleichheitsgesetz sowie eine intensivere Förderung der Branchen, in denen überwiegend Frauen arbeiten, so Claudia Bernhard, gleichstellungspolitische Sprecherin der Linksfraktion. „Und wir brauchen mehr Vollzeitstellen für Frauen, ausreichende Kita-Plätze, Weiter- und Fortbildungsmöglichkeiten, die auch machbar und umsetzbar für die Frauen sind.“

Der Equal Pay Day markiert symbolisch den Tag, bis zu dem Frauen aufgrund der Einkommensunterschiede zu Männern umsonst arbeiten. In Brandenburg war die Lohnlücke zwischen Männern und Frauen im vergangenen Jahr mit zwei Prozent auf den niedrigsten Wert, den größten Abstand wies Baden-Württemberg mit 26 Prozent aus.

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