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Drohnen-Störaktion in London-GatwickZwei Festgenommene wieder frei

Die Suche nach den Verdächtigen im Fall London-Gatwick geht weiter. Ein am Samstag festgenommenes Ehepaar ist wieder auf freiem Fuß.

Das ist keine Drohne: ein Flugzeug im Anflug auf London-Gatwick Foto: ap

London dpa/taz | Die beiden Festgenommenen im Fall der gezielten Drohnen-Störaktionen am Londoner Flughafen Gatwick sind wieder auf freiem Fuß. Sie stünden nicht mehr unter Verdacht, sagte am Sonntag Jason Tingley von der Polizei in der Grafschaft Sussex. Der Mann und die Frau seien bei den Verhören sehr kooperativ gewesen.

Britischen Medien zufolge handelt es sich um ein Ehepaar. Der Mann sei zwar begeistert von Drohnen und ferngesteuerten Hubschraubern. Sein Arbeitgeber hatte aber bereits den Vorwürfen widersprochen: Der Mann habe während der Störaktionen gearbeitet und sei absolut zuverlässig. Nachbarn beschrieben ihn als hart arbeitenden, unauffälligen, zweifachen Vater.

Dem britischen Nachrichtensender Sky News zufolge hat unter anderem der Flughafenbetreiber eine große Summe Geld für Inforamtionen angeboten, sollten diese zur Festnahme der Verursacher der Störaktion führen. Zudem habe Kriminalhauptkommissar Jason Tingley Sky News gesagt, es sei eine abgestürzte Drohne gefunden worden, die nun untersucht werde.

In Gatwick konnte unterdessen am Samstag zur Freude vieler Weihnachtsurlauber der Flugbetrieb wieder aufgenommen werden. Rund 40 Mal waren dort zuvor Drohnen gesichtet worden. Gatwick ist der siebtgrößte Flughafen Europas und der zweitgrößte in Großbritannien.

Insgesamt waren als Vorsichtsmaßnahme seit Mittwochabend etwa 1.000 Flüge ausgefallen oder umgeleitet worden. Betroffen davon waren einem Flughafensprecher zufolge insgesamt 140.000 Passagiere. Etliche von ihnen strandeten in Gatwick und schliefen auf dem nackten Boden.

Von einem terroristischen Hintergrund gingen die Behörden bislang nicht aus. Es gebe auch keine Hinweise darauf, dass eine ausländische Regierung ihre Finger im Spiel habe, sagte ein Polizeisprecher am Freitag. Nicht ausschließen wollten die Ermittler, dass es sich bei den Tätern um radikale Umweltschützer handeln könnte.

Auch in Deutschland sind Zwischenfälle mit Drohnen ein wiederkehrendes Problem. In den vergangenen Monaten haben sie sogar deutlich zugenommen: So wurden nach Angaben der Deutschen Flugsicherung bis einschließlich November 152 Fälle gemeldet, bei denen Verkehrsflieger durch Drohnen behindert wurden, die gefährlich nah an Flughäfen oder auf der Strecke auftauchten. Im bisherigen Rekordjahr 2017 waren es dagegen nur 88 gewesen.

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1 Kommentar

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  • wann werden die flughäfen endlich geschlossen ?die fliegerei ist sehr klimaschädlich und ausserdem eine gefahr für die vögel.



    das fliegen sollte nur noch der polizei und dem rettungsdienst erlaubt sein.

    touristische kommerzielle und militärische fliegerei ist weltweit zu verbieten.

    urlaubsreisen oder geschäftsreisen kann man auch mit dem intercity oder mit einem schiff machen.



    und wenn das etwas länger dauert ist dass auch eine chance für mehr vernunft,denn der weg ist das ziel und gearbeitet und konsumiert wird sowieso fast immer zuviel.



    was zur entschleunigung beiträgt fördert die humanität.

    das bomben und bomber keinen frieden bringen haben westliche bomberflotten (und auch eine nichtwestliche )in den letzten jahrzehnten beziehungsweise jahren zur genüge bewiesen.

    es ist an der zeit ,dass der luftraum und auch die ozeane des planeten demilitarisiert werden. und dass staaten in der übergangszeit bis zur vollständigen demilitarisierung des planeten nur noch landstreitkräfte zur selbstverteidigung zugestanden werden.



    das spart auch viel geld- dass dann. für den dringend notwendigen klimaschutz zur verfügung steht.