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AKK und Dobrindt haben sich lieb

CDU-Chefin besucht CSU und sah früher den „Abgrund“

CDU und CSU haben sich in Bad Seeon um Zeichen von Geschlossenheit bemüht. Die neue CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer sagte am Samstag auf der Klausur der CSU-Bundestagsabgeordneten, man sei getragen „von dem festen Entschluss, die Herausforderungen, die vor uns liegen, tatkräftig anzugehen“. CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt sagte, die Einladung an die CDU-Chefin sei nicht die Normalität. „Das ist ein klares Signal, dass wir 2019 die Balance halten zwischen Zusammenhalt auf der einen Seite und Debatteführen auf der anderen Seite“, sagte er bei dem gemeinsamen Auftritt zum Abschluss der Klausur im bayerischen Seeon.

Kramp-Karrenbauers Vorgängerin Angela Merkel war zuletzt 2016 Gast der traditionellen Winterklausur. Der Besuch damals war vom Konflikt beider Parteien in der Flüchtlingspolitik geprägt. Kramp-Karrenbauer hatte Merkel vor einem Monat an der CDU-Spitze abgelöst.

Indes wurden Differenzen beider Seiten bei der Bewertung des Streits über die Aufnahme von Flüchtlingen deutlich. In dem maßgeblich vom scheidenden CSU-Chef Horst Seehofer und Merkel geführten Konflikt stand die Koalition kurz vor dem Bruch. „Es war in der Tat ein Blick in den Abgrund“, sagte Kramp-Karrenbauer. „Ich hoffe, es war auch ein heilsamer Blick.“ Dobrindt widersprach der CDU-Chefin. „Ich teile dieses Bild mit dem Abgrund nicht so gern, weil ich jetzt ja selber als Beteiligter mit dabei war.“ Beide Unionsparteien sehen sich vor einem schwierigen Jahr. Ende Mai wollen sie mit dem CSU-Vizechef Manfred Weber als gemeinsamem Spitzenkandidaten bei der Europawahl gegen Stimmenverluste ankämpfen. Bei Landtagswahlen im Osten befürchtet die Union ein Erstarken der AfD. (rtr)

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