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Stasi-Behörde weiter beliebt

Über 40.000 Anträge dieses Jahr. Beauftragter Jahn kündigt Konzept mit Bundesarchiv an

Bei der Stasi-Unterlagen-Behörde gehen pro Jahr immer noch Zehntausende Anträge zur persönlichen Akteneinsicht ein. In diesem Jahr wurden bis Ende November rund 42.700 solcher Anträge gestellt, sagte der Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen, Roland Jahn, der dpa. Im gesamten vergangenen Jahr waren es knapp 49.000.

Obwohl die Zahlen langfristig zurückgehen, ist das Interesse höher als noch in den 90er Jahren erwartet. Seit dem Bestehen der Behörde wurde rund 3,2 Millionen Mal beantragt, in Unterlagen zu schauen, die die Staatssicherheit heimlich über Menschen anlegte.

Im ersten Halbjahr 2019 will Jahn dem Bundestag ein gemeinsames Konzept von Stasi-Unterlagen-Behörde und Bundesarchiv zur Überführung der Stasi-Unterlagen in das Bundesarchiv vorlegen. Kernpunkt soll sein, das Archiv weiterhin offenzuhalten. „Das Archiv wird dauerhaft zur Verfügung stehen, der Service für die Bürger wird nicht eingeschränkt“, kündigte der 65-Jährige an. „Es soll nichts schlechter werden.“ Das Archiv mit den Stasi-Papieren werde unter dem Dach des Bundesarchivs eigenständig sichtbar sein. In jedem ostdeutschen Bundesland solle es einen Archivstandort geben.

Eine Expertenkommission hatte empfohlen, die Stasi-Akten bis 2021 ins Bundesarchiv zu überführen, eine Stiftung einzurichten und die frühere Stasi-Zentrale in Berlin-Lichtenberg zum „Ort der Aufklärung über Diktatur und Widerstand“ auszubauen. Doch Opferverbände befürchteten eine Abwicklung der Behörde. Der Bundesbeauftragte war dann beauftragt worden, gemeinsam mit dem Bundesarchiv Vorschläge zu erarbeiten. Über Veränderungen muss der Bundestag entscheiden. (dpa)

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