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„Zu viel Grund für Investoren“

Geno-Modell als Ausweg aus der Wohnungskrise

Herbert Alfeld

■ 57, Wohnungswirt, war lange im Rechnungswesen tätig und ist seit 1997 Vorstandsmitglied der Schiffszimmerer-Genossenschaft.

taz: Herr Alfeld, wie lange muss ich auf eine Wohnung Ihrer Genossenschaft warten?

Herbert Alfeld: Wenn Sie bezüglich des Stadtteils flexibel sind, ein halbes Jahr. Wenn Sie aber in Winterhude oder Othmarschen wohnen wollen, kann es mehrere Jahre dauern.

Ist die Nachfrage in den letzten Jahren gestiegen?

Ja. Das sehen wir auch daran, dass wir jetzt auch Wohnungen in weniger beliebten Lagen inzwischen problemlos vermietet bekommen.

Wie viele Wohnungen fehlen Hamburg?

Wenn man zehn Jahre lang jährlich 6.000 Wohnungen bauen würde, wäre das Problem gelöst. Derzeit sind es 1.000 pro Jahr.

Werden Genossenschaftswohnungen genügend gefördert?

Inzwischen nicht mehr. Vor zehn Jahren zum Beispiel gab es ein spezielles Genossenschaftsprogramm, mit dessen Hilfe die Miete begrenzt wurde.

Was läuft derzeit schief?

Die Stadt verkauft so viel städtischen Grund an Investoren, die dort lukrative Eigentumswohnungen bauen, dass für Genossenschaftswohnungen wenig übrig bleibt.

Sind alle Geno-Wohnungen günstig?

Die meisten. Die wenigen, die wir allerdings in der Hafencity bauen, kosten – da der Grund teuer ist – zwölf bis 14 Euro Kaltmiete. Das im großen Stil zu machen, ist aber nicht unser Ziel. Wir wollen bezahlbare Wohnungen für breite Schichten der Bevölkerung – und zwar nicht nur Sozialwohnungen.  INTERVIEW: PS

Diskussion über Genossenschaften als Alternative am Wohnungsmarkt mit Olaf Duge und Anjes Tjarks (Grüne), Jan Kuhnert (Bundesverein zur Förderung des Genossenschaftsgedankens) und Herbert Alfeld (Schiffszimmerer-Genossenschaft): 15 bis 19 Uhr, Galerie KunstNAH, Große Bergstr. 160

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