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Viel Wind am runden Tisch

WINDMESSE Verhandlungen zwischen Hamburg und Schleswig-Holstein werden wieder aufgenommen

Im Konflikt um die Austragung der weltgrößten Windmesse Husum Windenergy werden die Verhandlungen zwischen Schleswig-Holstein und Hamburg wieder aufgenommen. Nach Informationen der taz soll an einem großen runden Tisch eine Lösung für die verfahrene Situation gesucht werden. Teilnehmer sollen die Chefs der Wirtschaftsressorts der beiden Länder, Reinhard Meyer (Kiel, SPD) und Frank Horch (Hamburg, parteilos), die Chefs der Hamburger und Husumer Messegesellschaften, Bernd Aufderheide und Peter Becker, sowie Torsten Herdan, Geschäftsführer des Verbandes der deutschen Maschinen-und Anlagenbauer (VDMA) sein. Der VDMA hatte im vorigen Jahr die Abwanderung der Messe von der Nordsee an die Elbe forciert.

Das Kieler Wirtschaftsministerium bestätigt lediglich, „dass es weitere Gespräche gegen soll“, so Sprecher Harald Haase. Ein Termin stehe noch nicht fest. Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Torsten Albig (SPD) hatte am Mittwoch eine Kooperation zwischen Husum und Hamburg angedeutet. Auch der Präses der Hamburger Handelskammer, Fritz Horst Melsheimer, brachte im taz-Interview eine Arbeitsteilung zwischen beiden Standorten ins Gespräch.

Bisherige Gespräche waren jüngst eingestellt worden, weil sie „keine greifbaren Erfolge zeigen“ würden, erklärte der Hamburger Senat jetzt in seiner Antwort auf eine Anfrage des grünen Abgeordneten Anjes Tjarks. Zwar sei Wirtschaftssenator Horch über die Verhandlungen „regelmäßig informiert“ worden, allerdings handele die Hamburger Messegesellschaft „selbstständig“, so der Senat. Damit stehle sich SPD-Bürgermeister Olaf Scholz „aus der Verantwortung für das vergiftete Klima zwischen Hamburg und Schleswig-Holstein“, kommentiert Tjarks.

Der Kieler Landtag forderte am Donnerstag einstimmig, Hamburg solle eine Umfrage unter den Ausstellern unterstützen, wo künftig die Windmesse stattfinden solle.  SVEN-MICHAEL VEIT

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