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Die WahrheitSloterdijk und Lothar Deich

Susanne Fischer
Kolumne
von Susanne Fischer

Den einen großen Philosophen kennt die Welt, den anderen bisher nur ein enger Kreis Eingeweihter. Das wird sich ab heute ändern.

Z uerst begegnete er mir im Studium, und das, liebe Kinder, könnt ihr mir glauben, ist schon eine ganze Weile her. Ein recht nerviger Kommilitone schwadronierte vor sich hin, erwähnte dauernd einen ihm sehr wichtigen Philosophen und sah schließlich beifallheischend in die Runde. Ein eher cooler Kommilitone fragte daraufhin achselzuckend : „Wer ist denn eigentlich dieser Lothar Deich?“

Niemand anders als Sloterdijks Peter natürlich, es war ein albernes Missverständnis. Aber seitdem wünsche ich mir, dass Lothar Deich eine ähnliche Rolle in den öffentlichen Debatten spielte wie sein philosophischer Zwilling, nur mit besseren Inhalten. Sloterdijk 2.0 sozusagen.

Peter S. verteidigt gerade wieder sein lustiges Wort „Lügen-Äther“ für die Presse als zutiefst demokratische Medienkritik. „Eigentlich ist die Presse aus der Professionalisierung der Propaganda entstanden“, hetzt Sloterdijk. Woraus der Philosoph entstanden ist, weiß man nicht so recht. Aus der Professionalisierung des Stammtischgeredes? Lothar Deich hätte die Presse in Schutz genommen: „Eigentlich ist die Presse voll in Ordnung, ihr Käseköpfe. Jedenfalls besser als alles andere, was neuerdings so als Informationsmedium durchgeht.“

Damit auch der letzte Depp mitkriegt, was Peter Sloterdijk so umtreibt, veröffentlicht er inzwischen auch noch seine Tagebücher „Zeilen und Tage“. Schon ist der zweite Band da. Wie heißt er wohl? Richtig: „Neue Zeilen und Tage.“ Wäre „Neue Zeilen und neue Tage“ nicht noch einen Hauch philosophischer gewesen, aktueller, more educated, außerdem quasi sozusagen auch neuer?

Doch wie wird Band drei heißen? „Noch neuere Zeilen, aber eher alte Tage?“ Egal. Die Veröffentlichung von Band zwei war laut Klappentext unausweichlich: „Nach längerer (Bedenk-)Zeit hat sich Peter Sloterdijk dem Unabwendbaren gebeugt … kann sich Forderungen nach einer Fortsetzung nicht entziehen …“ Lothar Deich hätte ihm raten können. Nach längerer (Schlaf-)Zeit begegnet er allen Forderungen mit einen gepflegten „Nö“.

Sloterdijk trifft sich laut Tagebuch schon mal mit einem „der Söhne von Scheich Sayyed … ein Reeder … ein Groß-Reeder“. In dieser Gesellschaft fühlt sich der Spitzendenker wohl, während Lothar Deich sich höchstens mal mit Barkassenkapitänen unterhält. Bahnbrechendes erfahren wir bei Sloterdijk außerdem über den Weg zum Flughafen Nizza, der erschütternderweise viel länger dauert, als der Busfahrer behauptet hat, was gewiss den „Regeln für den Menschenpark“ massiv widerspricht. Wir lesen auch, dass unser Philosoph auf Seite 885 irgendeiner seiner älteren Schinken mal eine Anspielung untergebracht hat, die bisher noch niemand entschlüsselte. Alles muss er selbst machen! Schämt euch, unwürdige Leser!

Bester Eintrag bei Sloterdijk: „31. Dezember. Lanzarote. Zu dick für die Liebe.“

Lothar Deich dagegen: „31. Dezember. Borkum. Das finde ich auch. Also er, nicht ich.“

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Susanne Fischer
Autorin
Susanne Fischer schreibt Romane und Kinderbücher und arbeitet als Geschäftsführender Vorstand der Arno Schmidt Stiftung und des Deutschen Literaturfonds e.V., letzteres ehrenamtlich. (FOTO: THOMAS MÜLLER)
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1 Kommentar

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  • Ja wie*¿* - Nichts zu Steuern Raub & Brodfresser?

    Da schau her. Sloti schwächelt.



    Ha no. Zeile um Zeile & …Meer.

    kurz - Die Wahrheit ist ganz schlicht.



    Der Herr Brodfresser - dem Steuern Raub sind - Gellewelle.



    Hat beim C 4 - Reinpfeifen - glatt vergesse - sei wärm Socke aaszuziehe.



    “Mit warmen Füßen - kann mann nicht denken.“



    No! Ooch wieder wahr & 1. Loddar Deichsches Theorem 2. Ordnung.

    Also - Frau Susanne Fischer.



    Danke & Alles voll in Ordnung. Newahr.



    Normal & Nu. “Ich - ein anderer“.



    Auch wieder wahr.

    unterm——wg paar Blätter weiter Micha Brumlik



    ”Jetzt hat Peter Sloterdijk, deutscher Philosoph und Mediengestalt, öffentlich die Ansichten Sarrazins verteidigt. Das deutsche Politikmagazin Cicero bringt in seiner Novemberausgabe ein Interview mit Sloterdijk, in dem er alle, die Sarrazin kritisieren, als Opportunisten abfertigt.



    "Man möchte meinen, die deutsche Meinungs-Besitzer-Szene habe sich in einen Käfig voller Feiglinge verwandelt, die gegen jede Abweichung von den Käfigstandards keifen und hetzen", erklärt Sloterdijk in dem Interview. Sarrazin sei lediglich so unvorsichtig gewesen, auf die "unleugbar vorhandene Integrationsscheu gewisser türkischer und arabischer Milieus in Berlin hinzuweisen".



    Laut Sloterdijk hat sich auch Bundesbank-Chef Axel Weber "gegen die Epidemie des Opportunismus als nicht immun" erwiesen, da dieser nach der Veröffentlichung gewisse Kritik an den Äußerungen Sarrazins geübt hatte. (Tatsächlich kannte Weber das Interview vorab und hatte nichts unternommen, um die Veröffentlichung zu verhindern.) Sloterdijk kommt zu dem Schluss, die Kritik an Sarrazin von Seiten verschiedener Kommentatoren zeige, "wie tief bei uns der Sprachkarren im Dreck steckt".…“



    www.wsws.org/de/ar...9/10/slot-o28.html



    Solange geht das schonn mit denn - Warm White Sox - Focus-Leser.



    Näheres bei sei Zorn&Zeit - grad 3,64 € bei medimops.



    Genau Genau - Dagegen gibt es rein preislich nichts zu mopsen - wa!



    Normal.