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Jetzt fließt der Honig

Imker aus der Region verkaufen ihre Produkte inzwischen auch an Supermärkte

Auf Wochenmärkten in vielen deutschen Städten stehen die kleinen, oft gelben Verkaufsstände: Imker aus der Region bieten Honig an. „Was im Sommer die Bienen fleißig gesammelt haben, geht jetzt nach und nach an die Kunden“, sagt Lutz Theis, Imkermeister aus Frankfurt (Oder). Wenn seine 200 Völker in Winterruhe gehen, ist seine Arbeit noch lange nicht getan.

Längst verkaufen Imker nicht mehr nur auf dem Wochenmarkt, sondern suchen andere Vertriebswege. Ein-Mann-Unternehmer Theis kann inzwischen seinen Honig in Supermärkten und in einer Berliner Markthalle anbieten. In der Saison ist der Frankfurter auf Obstwiesen im Oderbruch oder in Rapsfeldern rund um die Stadt an der Grenze zu Polen unterwegs.

2018 sei ein gutes Honigjahr mit großer Ausbeute gewesen, berichtet der Sprecher des Landesverbandes Brandenburgischer Imker, Holger Ackermann. Es habe wenig Regen gegeben, die Bienen mussten deshalb nicht viel Zeit im Stock verbringen. Außerdem war der warme Sommer ein guter Sommer für Obstbäume – und damit eben auch für Bienen. Meist haben die Imker laut Ackermann ihre Stammkunden. Traditionell laufe der Verkauf über Wochenmärkte, Kunden kauften auch direkt bei ihm zu Hause oder bestellten übers Internet.

Honig-Weltmeister

Deutsche Verbraucher sind mit 1,1 Kilogramm pro Kopf und Jahr Weltmeister beim Honigkonsum. „Im Vorjahr wurden von den Mitgliedern des Deutschen Imkerbundes rund 25.600 Tonnen Honig produziert, das sind jedoch nur etwa 20 Prozent des in Deutschland verzehrten Bedarfs“, sagt Verbandssprecherin Petra Friedrich. Deutschland importierte im Vorjahr rund 92.000 Tonnen Honig – meist aus der Ukraine, Argentinien und Mexiko.

Bundesweit wird die Zahl der Imker auf 130.000 geschätzt. „Wir haben keine Absatzprobleme mit einheimischem Honig“, sagt Friedrich. Auch Supermärkte setzen mittlerweile auf regionale Honig-Produktion: Marcus Reh, Leiter Regionalei.kauf bei Edeka für Berlin-Brandenburg und Sachsen-Anhalt, sagt: „Honig ist eines der regionalsten Produkte überhaupt. Die Verbraucher wissen das handwerkliche Produkt eines heimischen Imkers zu schätzen.“

Derzeit beziehen die Märkte Honig von 80 Imkern aus der Region – etwa die Hälfte davon über die Bärengold GmbH, die Gläser abfülle und mit dem Stempel über Name und Herkunft des Imkers informiere. Die Zusammenarbeit funktioniert Reh zufolge gut: Es gebe kurze Transportwege und einen persönlichen Kontakt zwischen Imker und Kaufmann. Wichtig sei eine Bestätigung, dass die Bienen nur über gentechnikfreien Gebieten geflogen sind. (dpa)

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