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VW bleibt im Soll

Trotz Dieselskandal und schärferer Abgasregelungen: Anders als die Konkurrenz bekräftigt der Wolfsburger Autokonzern seine Gewinnziele

Im eigenen Mist ausrutschen, hinfallen, aufstehen, Krönchen richten und weitermachen wie bisher: Trotz Dieselkrise, drohender Fahrverbote und neuer Abgastests hat Volkswagen in den ersten neun Monaten 2018 insgesamt mehr verdient, auch wenn das dritte Quartal schlechter ausfiel. Gleichzeitig bestätigte VW seine Umsatz- und Ertragsziele für das Gesamtjahr.

Damit bewegen sich die Wolfsburger, die als Erste mit der Manipulation von Diesel-Software aufgeflogen waren, entgegen dem Branchentrend. Sowohl andere Hersteller als auch eine Reihe von Zulieferbetrieben hatten zuletzt Gewinnwarnungen ausgeben müssen.

Der Nettogewinn der Volkswagen AG stieg von Januar bis September um 24 Prozent auf knapp 9,4 Milliarden Euro. Der Umsatz kletterte um 2,7 Prozent auf 174,6 Milliarden Euro.

Ganz spurlos blieben die hausgemachten Probleme jedoch nicht. Die Einführung der neuen Abgastest-Standards und eine 800-Millionen-Euro-Geldbuße für Audi in der Diesel-Affäre schlugen sich weiter negativ in der Bilanz nieder. Addiert man die Gesamtkosten, die sich bislang aus dem Diesel-Skandal ergaben, kommt VW inzwischen auf 28,2 Milliarden Euro.

In Erinnerung gerufen wurde die Affäre am Dienstag auch wieder durch den Fall Rudolf Stadler. Der Haftbefehl gegen den Ex-Audi-Chef wurde gegen Auflagen außer Kraft gesetzt. Stadler war im Juni wegen Betrugsverdachts und Verdunkelungsgefahr im Zusammenhang mit dem Abgas-Skandal in Untersuchungshaft gekommen. Anfang Oktober gab VW die Trennung von ihm bekannt.

Die Jahresprognosen zu Umsatz und Gewinnspanne im laufenden Geschäft bestätigte der Konzern: Nach wie vor strebt VW ein Umsatzplus von bis zu 5 Prozent an, die um Sondereinflüsse bereinigte Rendite soll zwischen 6,5 und 7,5 Prozent liegen. Nach neun Monaten liegt sie bei 7,6 Prozent – Finanzchef Frank Witter hatte angedeutet, dass die in Europa gültige neue Abgas- und Verbrauchsnorm im zweiten Halbjahr deutlich belasten werde.

Zugleich ließ er erkennen, dass VW beispielsweise bei der Entwicklung von selbstfah­renden Autos Partnerschaften nicht mehr abgeneigt ist. Im Gespräch ist die Google-Tochter Waymo, die Roboterautos bereits testet. (dpa, rtr)

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