Kommentar Ex-AfDlerin bei der Linken: In Scharen, bitte!
AfD-Aussteiger müssen wir wieder in unseren Reihen aufnehmen. Sonst werden sie den Rechten nicht den Rücken kehren – mangels Perspektive.
G roßartig ist das, was die Linke in Osnabrück gerade macht. Wir fordern ständig, dass die Mitglieder der AfD zur Besinnung kommen. Dass sie dieser immer rechtsextremeren Partei den Rücken kehren und sich an demokratische Werte erinnern. Wenn sie aber austreten, gibt es für sie nicht wirklich einen Platz in unserer Gesellschaft. Das ist bei Aussteigern aus der rechtsextremen Szene so und auch die AfD-Mitgliedschaft ist ein Makel, der auch nach dem Austritt bleibt.
Warum aber sollten diese Menschen ihrem Umfeld den Rücken kehren, Konflikte mit ihren Parteikollegen und Freunden ausfechten, wenn sie nichts dafür bekommen? Weder Respekt noch Akzeptanz? Das macht einen Ausstieg äußerst unwahrscheinlich.
Grundvoraussetzung dafür, dass die Aussteiger akzeptiert werden, ist natürlich, dass sie sich glaubhaft von Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und AfD-Allmachtsfantasien distanzieren. Die Osnabrücker Linke betont, dass sie nicht mit Tanja Bojani arbeiten würde, wenn sie nicht thematisch zusammenpassten.
Die Linke macht es sich damit nicht einfach. Viele Wähler, die ja die Linke wählen, weil sie im politischen Spektrum möglichst weit von der AfD entfernt ihr Kreuz machen wollen, werden das grässlich finden und die Linke bei der nächsten Wahl vielleicht nicht wählen.
Trotzdem ist der Schritt richtig – und nicht nur ein Signal an die eigenen Wähler. Die Botschaft an AfD-Anhänger lautet: Es ist okay, wenn ihr euch umentscheidet. Wenn ihr Positionen von SPD, CDU, FDP Grünen oder Linken zustimmen könnt, obwohl euch eingeredet wurde, dass das stinkende Systemparteien sind. Ihr bekommt bei uns wieder einen Platz, wenn ihr die Deutschtümelei sein lasst. Kommt her. In Scharen, bitte!
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