: Andere Theaterkörper
Das Festival „Aussicht“ zeigt Stücke von Gruppen, in denen Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten und Einschränkungen gemeinsam Kunst machen
Unterschiedliche Fähigkeiten haben sie alle, Einschränkungen auch, vor allem aber: ganz einzigartige Körper und damit ganz einzigartige Voraussetzungen, Kunst zu machen. In „mixed-abled“ – ungefähr heißt das: „gemischt befähigten“ – Gruppen arbeiten sie professionell zusammen, Künstler*innen mit und ohne Behinderungen.
Dass das, was dabei herauskommt, viel mehr ist als inklusive Soziokultur, möchte das Festival „Aussicht“ im Monsun-Theater ab Mittwoch zum zweiten Mal beweisen. Sechs Tanz- und Theaterstücke sind bis zum Samstag zu sehen, die deutlich machen sollen, wie die Diversität des theatralen Körpers und der künstlerische Umgang mit dem „anderen Körper“ Räume für ästhetische Grenzerfahrungen schafft, die alte Sehgewohnheiten und Vorstellungen des Perfomativen hinterfragen.
Der Verein Tanzbar Bremen etwa zeigt einen, nun ja, berührenden Abend übers Berühren, Zofia Komasas Ensemble aus Warschau experimentiert drei Stunden mit Tränen und die Hamburger Minotauros-Kompanie ergründet auf den Spuren des Science-Fiction-Autors Stanislaw Lem, wie es um den Platz für alle im Universum bestellt ist.
Zu sehen ist außerdem noch mal die beeindruckende Inszenierung von Samuel Becketts absurdem Körperdrama „Das Endspiel“ des Hamburger Klabauter-Theaters. (matt)
Mi, 29. 8., bis Sa, 1. 9., Monsun-Theater
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