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Andreas Speit Der rechte RandAfD-Frau organisiert Anti-Merkel-Demo mit Rechtsextremen

Foto: Jungsfoto: dpa

An der Elbe ist sie das Gesicht der Kampagne „Merkel muss weg“: Immer lächelnd schaut Marie-Therese Kaiser bei den Montags-Kundgebungen in die Kameras. Das professionelle Model geriert sich besorgt wegen der Flüchtlingspolitik von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Ihr Twitteracount weist sie allerdings als AfD-Mitglied aus.

Am vergangenen Wochenende kandidierte die 21-Jährige auf dem Landesparteitag der AfD-Niedersachsen. „Leider hat es für mich nicht in den Landesvorstand gereicht“, twitterte sie am 8. April gleich vom Parteitag. In der rechten Szene ist sie allerdings längst ein Star.

In der aktuellen Ausgabe des weit rechten Magazins Compact um Jürgen Elsässer wird sie als „Schöne des Monats“ vorgestellt: „klug, hübsch und heimatverbunden“. Neben einem großen Bild heißt es, dass sie „Luxusmanagement“ an der Universität Hamburg studiere und sich später bei der Luftfahrtindustrie bewerben wolle, um Privatjets zu vermarkten.

„Ich war schon beim ersten Mal dabei“, sagt sie in dem Artikel und dass sie längst ins Organisationsteam der „Merkel muss weg“-Demo eingestiegen sei. Ihre Mutter sei elf Jahre in der CDU gewesen, weswegen sie selbst später in die Junge Union eingetreten sei. Als Model war sie schon 2002 in einem Bundestagswahlwerbespot für den damaligen Unionskanzlerkandidaten Edmund Stoiber zu sehen.

Von ihrer AfD-Mitgliedschaft spricht sie in dem Compact-Artikel nicht. Der AfD in Hamburg dürfte dies recht sein. Die Bürgerschaftsfraktion und der Landesvorstand sind bemüht, die Partei nicht als organisatorische Kraft des Anti-Merkel-Protestes erscheinen zu lassen. Dass sich dort längst AfD-Landtagsabgeordnete aus Mecklenburg-Vorpommern und AfD-Funktionsträger neben NPD-Kadern, rechten Hooligans und Kameradschaftsanhängern einreihen, ignorieren sie.

Andreas Speitarbeitet als freier Journalist und Autor über die rechte Szene nicht nur in Norddeutschland

Mit ihrer Kandidatur könnte Kaiser die Debatte um die Unterstützung der Kundgebung durch die AfD neu entfachen. Denn nach dem „Hamburger Bündnis gegen Rechts“ hat nun auch der Hamburger Verfassungsschutz vor den rechtsextremen Verbindungen der Demo-Organisatoren gewarnt.

Kaiser hat sich bei dem Parteitag deutlich positioniert. „Jörg Meuthen hält mal wieder eine herausragende Rede“, twitterte sie. Der Bundessprecher hatte die übrigen Parteien als ein „links-rot-grün-schwarz-gelb-versifftes Parteienkartell der Deutschland-Abschaffer“ bezeichnet. Die AfD sei „die letzte evolutionäre Chance, um unsere Heimat zu erhalten“. Keine andere Botschaft ist auf der Anti-Merkel-Kundgebung zu hören.

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