piwik no script img

Kolumne Pflanzen EssenAdel vegan-pflichtet

Khalid bin al-Walid ist nicht der typische saudi-arabische Prinz. Er macht Cross-Fit, eröffnet vegane Restaurants und investiert in grüne Start-ups.

Das wäre vermutlich nach Khalid al-Walids Geschmack Screenshot: Brenda Godinez/Unsplash

M it dem Stichwort „Saudi-Prinz“ assoziieren die meisten Menschen Prunk und Protz hoch zehn. Zu den letzten Dingen, die man mit der arabischen Welt verbindet, gehört dagegen vermutlich veganer Lifestyle. Ein Mann krempelt beide Stereoptypen derzeit gründlich um. Sein Name: Khalid bin al-Walid.

Aufgewachsen ist er in einem 43.000-Quadratmeter-Palast in Riad, als Sohn eines der reichsten Männer der Welt. Sein Vater ist der Milliardär Prinz Al-Walid bin Talal bin Abdulasis Al Saud. Seine Jugend verbrachte Khalid bin al-Walid als Fleisch-essender, Luxuswagen-sammelnder, Designerleder-tragender Trophäenjäger. So weit, so Klischee. Und so passé.

Heute ist der 39-Jährige veganer Aktivist und besitzt ein Elektroauto, natürlich von Tesla. In Bahrain eröffnete vor einem Jahr mit dem veganen Starkoch Matthew Kenney das „Plant Café“. Zehn weitere vegane Restaurants sollen bis 2020 in Saudi-Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Ägypten, Libyen, Kuwait, Libanon und Jordanien folgen.

„Mehrere Länder unserer Region gehören zu den Top Ten der Länder mit den größten Übergewichtsproblemen. Das ist verrückt“, sagt Bin al-Walid. „Ich behaupte nicht, dass die Eröffnung von zehn Restaurants die Antwort auf dieses Problem ist. Aber es ist ein Schritt in die richtige Richtung.“

Allerdings geht es ihm nicht nur um die Gesundheit seiner Mitmenschen. „Mein größtes Ziel ist es, die industrielle Tierwirtschaft auf den Müllhaufen der Geschichte zu verbannen“, schreibt er auf Instagram. Dabei hat Khalid bin al-Walid durchaus eigene Erfahrungen damit, Tiere zu töten. Was er vor vielen Jahren im Namen der „Sport“-Jagd getan hat, nennt er heute „feige“. Jetzt macht er lieber CrossFit.

Empfohlener externer Inhalt

Wir würden Ihnen hier gerne einen externen Inhalt zeigen. Sie entscheiden, ob sie dieses Element auch sehen wollen:

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Letztlich brachte Bin al-Walid also eine Kombination aus Schuldgefühlen und der Sorge um die Umwelt und die Gesundheit seiner Mitmenschen zum veganen Lifestyle. Für ihn hängt das alles zusammen: „Die industrielle Massentierhaltung vergiftet unseren Planeten, verbraucht die natürlichen Ressourcen, trägt zu einer globalen Gesundheitskrise bei und verursacht Tierleid“, betont Bin al-Walid. „Wir können all diese Probleme lösen, wenn wir sie auf eine ökonomische, humane und praktische Weise angehen statt mit Gier.“

Inzwischen hat Bin al-Walid Millionen in saubere Energie, Technologie und vegane Start-up-Unternehmen investiert, zum Beispiel in die US-Firma Beyond Meat. „Ich wurde in eine Situation hineingeboren, die mir die Möglichkeit gibt, einen bedeutenden positiven Einfluss auf die Welt zu nehmen“, sagt der unkonventionelle Prinz. Da nimmt jemand noblesse oblige beim Wort.

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

9 Kommentare

 / 
  • 8G
    80576 (Profil gelöscht)

    In Großstädten ist die Lebenserwartung geringer als auf dem Land. Der Bevölkerungsanteil der Veganer ist in der Großstadt größer als auf dem Land.

     

    Wäre ich argumentativ so aufgestellt wie der Chef der DUH, würde ich jetzt vielleicht schreien: "50000 Tote im Jahr in Deutschland durch Veganismus".

  • Na Servus!

     

    " „Ich wurde in eine Situation hineingeboren, die mir die Möglichkeit gibt, einen bedeutenden positiven Einfluss auf die Welt zu nehmen“, sagt der unkonventionelle Prinz. Da nimmt jemand noblesse oblige beim Wort."

    Ja - Meinescheißegeht'sdennnichtnoch

    Was Goldenes Ei - am Blatt - mäßiger!

     

    Ok. Mal - Anders gewendet -

    "Der Adel hält auf Taille.!

    Nur der Pöbel frißt sich satt!"

    Das - ist doch wohl eher Klartext. Woll.

    &

    Zu diesem teenie-Eso-Kram mal soviel!

    Bis zum Beweis des Gegenteils - gilt noch immer der Satz -~>

    "Der Stein - bestimmt das Bewußtsein!"

    &

    Diese auf dicke Hose van de big much VatterKohle - woher auch immer - gell! Selbstermächtigung eines - von Beruf Sohn & einer sidekickerich Journailla pushiba - ist ja so passend lächerlich - Daß es hirntot aber dennoch weh tut!

    & ~>

    kurz - noblesse oblige¿ - Ja dann Obliegen Sie mal - früher sagte man öh Graf von Rotz - & Graf Koks vande Gasanstalt (klar vor GazPromGerd)! Dann sehgnmers scho! Gellewelle!

    &

    Wetten aber - würd ich auf diese dünne Suppe mit Glut'amant & nervigekelig Geschmäckleverstärker jeden- aber Keinesfalls! Newahr.

     

    So weit mal!

    Wv - 5 Jahre! Dank im Voraus!

    • 8G
      849 (Profil gelöscht)
      @Lowandorder:

      Dass er Kohle ohne Ende hat und sogar mit Hilfe von Dr. Gregers Buch "How not to die" (nutritionfacts.org) seinen Vater dazu gebracht hat, "vegan" zu werden, ist ja alles gut und schön, aber der vegane Gedanke geht gegen das Tierleid und auch Menschen sind nun mal Tiere.

       

      Insofern ist ein partieller Ansatz unglaubwürdig. Wenn der Prinz sich gegen die Todesstrafe in seinem Land wendete oder gegen die Unterdrückung der Frauen, wäre das m.E. einen TAZ-Artikel wert gewesen. So ist es allerhöchstens BUNTE-Niveau (kenne die BUNTE allerdings nur vom Cover): Lifestyle-Scheiß gepaart mit High Society-Flair.

      • @849 (Profil gelöscht):

        Früher - war das mal Frau im Spiegel"

         

        Da wurde der Chef des Hauses Hohenzollern & ähnliche Snobs abgefeiert.

         

        Allein die Überschrift ist ja unterirdisch

        Schlicht passend mehrere Eier am Wandern. Hofberichterstattung - pur!

        Den Lattenjoseph würds glatt vom Kreuz hauen.

        Einfach n Ei drauf schlagen - auch zwei

        &

        Ab dafür.

        Tonne - Sondermüll.

        • 8G
          849 (Profil gelöscht)
          @Lowandorder:

          Ich halte das für ein Grundproblem: man beruhigt gern sein Gewissen, indem man Leuten Aufmerksamkeit schenkt, die moralisch getüncht Kohle scheffeln. Das ändert selbstverständlich nichts am System, an dem man ja auch nichts geändert haben will. Es soll einfach, so die untriftige Hoffnung, aus sich anders gebendem Unsinn Sinn, also Veränderung, entstehen. Zwar ahnt ein jeder im Grunde, dass das so nichts wird, aber es ist doch so schön, es glauben zu können. Das ist also im Grunde Kitsch (also nach Kundera Abwesenheit von Scheiße), hier Vegan-Kitsch. Deshalb ist auch nicht nur die Überschrift unterirdisch, sondern die ganze Hofberichterstattung dient bloß zur Stütze dessen, was man im Lippenbekenntnis vorgeblich überwinden will. Sondermüll, weil dieser Kitsch gefährlich ist!

          • @849 (Profil gelöscht):

            Das Malocherruhrgebiet - bringt das viel schlichter auf den Punkt.

             

            "Diese ganzen Stiftungen Kunstmäzene

            unne sonst sojet Trallafittizeugs usw -

            Vorenthaltene Lohnerhöhungen!

            Allet."

             

            Wose recht ham. Hamse recht.

            &

            "Sommer arbeitet seit ihrem 13. Lebensjahr als Model. Sie erschien in etlichen Katalogen und war in Druck- und Fernsehwerbekampagnen der Deutschen Telekom und von Volkswagen zu sehen. Auch gelangte sie auf die Titelseiten diverser Magazine. Sommer wurde 2008 von den Lesern der Zeitschrift Maxim unter die 101 schönsten Frauen der Welt gewählt. Sie selbst bezeichnet sich auf ihrer Internetpräsenz als Autorin, Kolumnistin und Medienpersönlichkeit. Ihr Onkel ist der Journalist Theo Sommer.…" https://de.m.wikipedia.org/wiki/Ariane_Sommer#Privatleben

            &

            "Die Benimm-Bibel: Ultimatives für moderne Menschen." Na bitte geht doch! Wollnichwoll!

            &

            Falls sich jemand an den hück Gnadenknäckebrotmümmler von

            Lorenzo di Zeitis Gnaden - genau.

            Theo Sommer erinnert¿!;)(

             

            Jau. Er ist allerdings - mit weiland!"~>

            "Helmut - du wirst dich nicht erinnern!" Auffe 1. Seite - "Die Zeit!";((

            Die unumstrittene - Nummer Eins!

            Der Ranschleim-Hofberichterstattung!

            Damals - war schon fast am Abflug -Rückte die Leserbriefabteilung über Wochen - Persiflagen der oberschärften Sorte in ihre Spalten ein. Unvergessen!

            Unerreicht! & Theochen wonna be a writer Sommer unter Seriösen - weg vom Fenster! Tuto completto!

            &

            Ariane Sommer hat hiermit schon mal einen gewichtigen Schritt auf dem Weg gemacht ihrem Onkel diesen Platz streitig zu machen - ja ihn sicher alsbald in nicht zu ferner Zukunft mit Aplom zu beerben!

            Viel Glück - doch doch. Das wird!

            Na - Si'cher dat. Da mähtste nix!

            Normal. Das walte Theochen!

            Klar - Aber voll vegan & Sowieso.